09.07.2014 17:50:47
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ROUNDUP 2: Troika-Prüfer zurück in Athen - Rettungsprogramm läuft Ende 2014 aus
(neu: Griechenland startet weitere Milliarden-Anleihe)
ATHEN (dpa-AFX) - Die internationalen Sparkontrolleure sind wieder in Athen. Mit dem Besuch vom Mittwoch an sind nach Informationen aus Athen aber keine umfangreichen Prüfungen der Sparfortschritte des Eurolandes verbunden. Die Konsultationen dienten eher der Vorbereitung von tiefergehenden Kontrollen. In sechs Monaten endet der europäische Teil des Rettungsprogramms für Griechenland. Unklar ist noch, ob dann ein weiteres Hilfspaket nötig sein wird.
Parallel wagt sich Athen erneut an den Kapitalmarkt, um Milliarden mittels einer dreijähriger Staatsanleihe einzusammeln. Wie das griechische Finanzministerium am Mittwoch mitteilte, wurde ein Bankenkonsortium damit beauftragt, die Anleihe am Kapitalmarkt zu platzieren. Nach Informationen aus Kreisen des Finanzministeriums soll das Volumen um die drei Milliarden Euro liegen, erwartet werde ein Zinssatz, der sich um die drei Prozent bewegt.
Der Chef des Euro-Rettungsschirms ESM, Klaus Regling, forderte die Griechen auf, den Reformkurs fortzusetzen. Der ESM denke an weitere Maßnahmen zur Unterstützung Griechenlands. Man werde sehen, ob eine zusätzliche Finanzierung nötig sei und wo man diese Gelder finden könne, erklärte Regling bei einem Treffen mit Wirtschaftsexperten am Mittwoch in Athen. Er erwarte, dass im September mit den Diskussionen darüber begonnen werde. Entscheidungen könnte es bis Dezember geben.
Die aktuellen Kontrollen der Troika aus Vertretern von EU, Europäischer Zentralbank (EZB) und Internationalem Währungsfonds (IWF) gelten als eine Art Vorbereitung für eine gründlichere Prüfung, die im Herbst starten soll. Ein positiver Zwischenbericht könnte den Weg für eine Tranche in Höhe von einer Milliarde Euro ebnen, hieß es. In dem insgesamt 240 Milliarden Euro umfassenden Rettungsprogramm, das Ende 2014 ausläuft, stehen noch 2,8 Milliarden Euro bereit.
Im Mittelpunkt der laufenden Konsultationen stehen Reformen der Rentenkassen und die weiter schleppend verlaufenden Privatisierungen. Zudem wollen die Prüfer erfahren, wie die Regierung rund eine Milliarde Euro aufbringen will, nachdem der höchste Gerichtshof Kürzungen der Gehälter von Richtern und anderen Staatsbediensteten im vergangenen Monat rückgängig gemacht hatte. Die jetzige Zwischenprüfung soll nach Schätzungen des Finanzministeriums etwa sieben bis zehn Tage dauern, berichtete das Staatsfernsehen.
Das wichtigste Thema wird allerdings erst in den nächsten Monaten auf den Tisch kommen: Es geht um die Frage einer Neuregelung der griechischen Schulden. Athen hofft auf eine Streckung von Zahlungsfristen und auf eine weitere Senkung der Zinsen./tt/DP/jkr
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