22.02.2016 21:42:38
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RNZ: "Undankbare Zeiten" - Rhein-Neckar-Zeitung (Heidelberg) zu CDU/Umfragen
"Ein Mann auf Schlingerkurs, ohne feste Positionen: So schmähen die Kritiker den CDU-Spitzenkandidaten. Dabei könnte man Guido Wolf auch genau dafür loben. Als Identifikationsfigur einer Volkspartei bildet er ein breites Spektrum ab, reagiert undogmatisch-pragmatisch auf gesellschaftliche Entwicklungen, bleibt vergleichsweise moderat im Ton. Die Kanzlerin hat so einmal die CDU stark gemacht. Doch Wolf stürzt ab - weil er diese Linie in undankbaren Zeiten, im falschen Umfeld fahren muss.
Der Kandidat, der Wolf sein will, sitzt bereits in der Villa Reitzenstein: als Winfried Kretschmann, mit grünem Parteibuch, aber konservativ-moderatem Kurs. Dagegen kommt die CDU angesichts aufgeheizter Flüchtlingsdebatten nur an, wenn sie den gesamten rechten Flügel abdeckt. Das ist das Seehofer-Kalkül, frei nach dem Strauß-Motto, rechts neben der CSU dürfe es keine weitere Partei geben. Wolf zeigt Neigungen, diesen Kursschwenk zu vollziehen. Kaum zu glauben allerdings, dass er zu so später Wahlkampf-Stunde der AfD noch das Wasser abgraben kann. Vernünftiger wäre es, der populistischen Versuchung zu widerstehen - auch, weil letztlich das Bündnis mit den Grünen die letzte Regierungsoption sein könnte."
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Pressekontakt: Rhein-Neckar-Zeitung Dr. Klaus Welzel Telefon: +49 (06221) 519-5011
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