24.09.2013 12:05:00

RHI will Umsatz und Gewinn bis 2020 deutlich steigern

Die langfristigen strategischen Unternehmensziele des Feuerfestprodukte-Herstellers RHI sind laut CEO Franz Struzl nach wie vor aufrecht. Ob diese bereits 2019 oder erst 2022 erreicht würden, könne man jetzt noch nicht sagen. Jedenfalls soll sich der Umsatz in den kommenden Jahren von aktuell 1,8 auf 3 Mrd. Euro fast verdoppeln. Die EBIT-Marge von derzeit rund um 9 Prozent sieht der RHI-Chef "langfristig bei 12 Prozent". Ermöglichen soll dies unter anderem das erwartete kräftige Wachstum in den Schwellenländern.

Der deutliche Zuwachs bei den Verkaufserlösen "erfordert natürlich ein jährliches Wachstum von rund 6 Prozent". Das wird heuer nicht erreicht - der RHI-Umsatz dürfte 2013 bei rund 1,8 Mrd. Euro stagnieren. Über die Jahre soll aber jeweils ein Plus von etwa 2 Prozent aus gesteigerter Umsatzmenge sowie von höheren Preisen (Inflation) und kleineren Akquisitionen kommen.

Heuer im April hat die RHI beispielsweise um rund 50 Mio. Euro die indische Gesellschaft ORL zu 69,6 Prozent übernommen. Die Akquisition lieferte heuer im zweiten Quartal in nur zwei Monaten einen Beitrag von 8,8 Mio. Euro zum Gesamtumsatz und von 1,6 Mio. Euro zum operativen Gewinn (EBIT). Bis 2020 soll der ORL-Umsatz doppelt so hoch sein.

Der Anteil der Umsätze in den Emerging Markets wie etwa Indien oder China soll bis etwa 2020 von aktuell 58 Prozent auf 70 Prozent zulegen, 2012 betrug er noch 56 Prozent.

Zusätzliche Umsätze erwartet sich die RHI auch von der Stärkung im Bereich "Flow Control" - das Unternehmen liefert Schieberplatten an die Stahlindustrie, etwa die voestalpine, mit denen der Stahlfluss in die Stahlgusspfannen geregelt wird. Das ist für Stranggussverfahren wichtig. Die Verkaufserlöse sollen hier in den kommenden Jahren von 250 (2012) auf 400 Mio. Euro steigen - 2013 werden sie den Angaben zufolge bei 300 Mio. Euro liegen.

Das bis 2020 angestrebte EBIT-Ziel sei vor allem dann ehrgeizig, "wenn die Situation sieben Jahre so bleibt, wie sie heuer ist". "Dann werden wir das nicht erreichen."

Bei der geplanten Verbesserung der EBIT-Marge soll beispielsweise ein zusätzlicher Prozentpunkt von dem hohen Selbstversorgungsgrad mit Magnesia-Rohstoffen, der mittlerweile 80 Prozent erreicht, kommen. Diesen hohen Grad an "Rückwärtsintegration" will die RHI auch bei einem Umsatzniveau von 3 Mrd. Euro halten.

Einen weiteren Prozentpunkt für das EBIT erhofft sich Struzl aus der "optimierten Werksstruktur" - heuer wird beispielsweise das deutsche Werk in Duisburg mit rund 120 Mitarbeitern bis Jahresende geschlossen. "Wir wollen eine bessere Auslastung bei den anderen Werken erzielen", betonte Struzl. Derzeit nutzt die RHI - vor allem konjunkturbedingt - nur 70 Prozent ihrer Kapazität.

(Schluss) kre/ivn

ISIN AT0000676903 WEB http://www.rhi-ag.com

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