15.10.2013 21:35:58

Rheinische Post: "Rheinische Post" zu Bistumsvermögen: Die katholische Kirche braucht Transparenz

Düsseldorf (ots) - Von Martin Kessler

Krisen und Skandale bewirken auch Gutes. So haben viele Bistümer als Folge der unerquicklichen Debatte um das maßlose Bauvorhaben in Limburg endlich ihre bislang vertraulichen Vermögen offengelegt. Die Leiter der Diözesen geben damit erstmals an, über welche Finanzmittel sie neben Kirchensteuern und ordentlichen Einnahmen sonst noch verfügen können. Wie im Fall des Erzbistums Köln werden diese Gelder in der Regel für anerkannte kirchliche Zwecke ausgegeben, für Gemeindehäuser, für die Seelsorge, für Zuschüsse an soziale Einrichtungen. Warum hat man die Quellen für solche Mittel dann so lange geheim gehalten? Wollte sich der ein oder andere Oberhirte nicht in die Karten schauen lassen? Mit dieser Geheimniskrämerei muss schleunigst Schluss gemacht werden. Im guten Sinne sind Bistümer eben auch Wirtschaftsunternehmen, die wie Aktiengesellschaften oder staatliche Haushalte, der öffentlichen Kontrolle unterworfen sein sollten. Wohin der ungeprüfte Zugriff einzelner führen kann, zeigt das Beispiel Limburg. Mehr Transparenz hält auch manchen Kirchenmann davon ab, der Versuchung des leichten Geldes zu erliegen. Denn auch Bischöfe sind Menschen, die bisweilen sündigen.

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