07.10.2013 20:39:00

Rheinische Post: Haushaltsposten "Kind" = Von Ulli Tückmantel

Düsseldorf (ots) - Warum bringen deutsche Jugendämter ein Kind eigentlich lieber in einer Pflegefamilie als in einem Heim unter? Die Antwort der Jugendämter lautet regelmäßig: weil das familiäre Umfeld viel besser für die Kinder ist. In den aktuellen Skandal-Fällen, in denen die Jugendämter in Moers und Königswinter offenkundig falsch entschieden haben, traf das nicht zu. Experten beklagen immer wieder, dass Jugendämter mit der Kontrolle der Pflegefamilien und der Betreuung der Kinder hoffnungslos überfordert sind. Aber das ist kein unabwendbares Schicksal, sondern (auch) die Folge städtischer Haushaltspolitik. Die Rathäuser haben ein massives Interesse daran, so viele Kinder wie möglich in Pflegefamilien statt in Heimen unterzubringen. Je nach Alter kostet die Unterbringung eines Kindes in einer Pflegefamilie im Höchstfall knapp 900 Euro - pro Monat. Je nach Träger verlangen Heime bis zu 7500 Euro pro Monat; Tagessätze von 200 Euro und mehr sind keine Seltenheit. Wenn Jugendämter unter Sparzwang aus Kostengründen falsche Entscheidungen treffen, zahlen die Kinder den Preis dafür.

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