05.11.2013 20:14:00

Rheinische Post: Ägyptens Aussöhnung

Düsseldorf (ots) - Der Prozess gegen Ägyptens gestürzten islamistischen Präsidenten Mohammed Mursi ist erst einmal vertagt, aber die politische Konfrontation in Ägypten lässt sich nicht so einfach von der Tagesordnung nehmen. Darüber sollte das geringe Ausmaß der Proteste der Mursi-Anhänger gestern nicht hinwegtäuschen. Der Konflikt wird weiter schwelen. Wie glaubwürdig ist schon die Anklage vonseiten eines Regimes, das seit dem Sommer rund 1000 zumeist unbewaffnete Oppositionelle erschießen ließ? Die Forderung aus dem Westen, beim Prozess gegen Mursi solle es doch bitteschön nach rechtsstaatlichen Prinzipien zugehen, ist vor diesem Hintergrund schon ziemlich zynisch. In Ägypten hat man derzeit nur die Wahl zwischen zwei Übeln: undemokratischen Islamisten und undemokratischen Obristen. Aber umso mehr muss jetzt die größte Gefahr gebannt werden
die eines Bürgerkriegs wie in Syrien. Dafür aber braucht Ägypten möglichst noch vor den für Februar angesetzten Wahlen eine politische Aussöhnung. Mit Mursi auf der Anklagebank wird das kaum gelingen.

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