Delisting möglich 15.04.2024 22:11:00

Rettung für Nikola? - Reverse Aktiensplit soll Verbleib an der Börse sichern - Nikola-Aktie verliert weiter

Rettung für Nikola? - Reverse Aktiensplit soll Verbleib an der Börse sichern - Nikola-Aktie verliert weiter

• Nikola plant Reverse-Aktiensplit
• Anteilseigner müssen zustimmen
• Börsenlisting in Gefahr

Mehr als 30 Prozent hat die Nikola-Aktie in der letzten Handelswoche an Wert verloren. Anleger haben dabei eine Berg- und Talfahrt der Anteilsscheine aussitzen müssen. Der massive Abwärtstrend bei Nikola hat auch offizielle Stellen auf den Markt gerufen: Dem Unternehmen droht das Börsen-Aus an der NASDAQ, weil die Aktie unter der Marke von einem US-Dollar gehandelt wird, eine Situation, die für Nikola bereits altbekannt ist. Zuletzt war die Nikola-Aktie im Januar 30 Tage in Folge unter die wichtige Kursmarke gefallen, bereits im Mai 2023 hatte die NASDAQ dem Unternehmen erstmals mit einem Delisting gedroht.

Unternehmen will Aktien zusammenlegen

Die Rettung aus dieser Situation soll nun eine Zusammenlegung von Aktien sein, ein so genannter Reverse-Aktiensplit. Bei dieser Kapitalmaßnahme wird die Zahl der öffentlich gehandelten Aktien reduziert, was dem Börsenkurs auf die Beine hilft.

Die Durchführung dieser Maßnahme ist aber von der Zustimmung der Nikola-Anteilseigner abhängig - und eben jene hat der LKW-Bauer Ende vergangener Woche darum gebeten, die Aktienzusammenlegung durchzuwinken. Gegenüber der US-Börsenaufsicht SEC hat Nikola eine so genannte Vollmachtserklärung eingereicht, auf der sich die Vorschläge für die anstehende Aktionärsversammlung befinden. Einer der Vorschläge ist jener Reverse-Aktiensplit, der den Börsenverbleib von Nikola sichern soll. Wie aus der Vollmachtserklärung hervor geht, sollen zwischen zehn und 30 Aktien auf eine Aktie verschmolzen werden.

"Der Hauptzweck des umgekehrten Aktiensplits besteht darin, den Handelspreis unserer Stammaktien pro Aktie zu erhöhen, um die Notierung unserer Stammaktien am Nasdaq Global Select Market aufrechtzuerhalten und ein Delisting unserer Stammaktien von der Nasdaq aufgrund der Mindestpreisanforderung zu vermeiden", so Vorstandsvorsitzender Steven Shindler in der Proxy-Mitteilung an die SEC. Zudem wolle man durch die Maßnahme den Kreis der potenziellen Anleger erweitern. Konkret nennt Nikola dabei Anleger, die nicht in Niedrigpreistitel investieren wollen oder dürfen.

Ausgang der Pläne noch offen

Ob Nikola im Rahmen seiner Jahreshauptversammlung die Zustimmung der Aktionäre zu dem geplanten Reverse-Aktiensplit bekommen wird, ist aktuell noch völlig unklar. Die Zeit drängt, denn die Warnung der NASDAQ vor einem möglichen Delisting ist im Januar erfolgt, seit diesem Zeitpunkt hat Nikola 180 Tage Zeit, den Kurs wieder über die 1-Dollar-Marke zu hieven. Bislang ist das noch nicht gelungen und die Quartalsbilanz steht an.

Am 7. Mai wird der Tesla-Konkurrent seine Bücher öffnen und über den Geschäftserfolg im ersten Quartal 2024 berichten. An die zuletzt erfolgte Bilanzpräsentation haben Anleger wenig positive Erinnerungen: Im Jahr 2023 fuhr Nikola einen Verlust von 966 Millionen US-Dollar an und rutschte damit tiefer in die roten Zahlen als im Jahr zuvor. Auch die Erlöse überzeugten nicht: Der Umsatz sackte von 50,8 Millionen US-Dollar im Jahr 2022 auf 35,83 Millionen US-Dollar im abgelaufenen Geschäftsjahr ab.

Seitdem ist die Lage für elektrobetriebene Fahrzeuge nicht eben besser geworden. Ob die Anteilseigner vor diesem Hintergrund einer möglichen Zusammenlegung ihrer Anteile zustimmen, bleibt abzuwarten. Im Handel an der NASDAQ wurde die Nikola-Aktie am Montag mit einem Minus von 6,67 Prozent auf 0,6536 US-Dollar gehandelt, die wichtige 1-Dollar-Marke bleibt damit weiter deutlich außer Reichweite.

Redaktion finanzen.at

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Bildquelle: Nikola Corporation,Julio Ricco / Shutterstock.com
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