26.03.2014 09:43:33
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Reederei Hapag-Lloyd trotz besserem Ergebnis von 2013 enttäuscht
Die Container-Reederei Hapag-Lloyd ist mit dem Geschäftsverlauf im vergangenen Jahr nicht zufrieden. Zwar konnte die TUI-Beteiligung, die kurz vor dem Zusammenschluss mit dem chilenischen Wettbewerber CSAV steht, sowohl das Transportvolumen als auch das operative Ergebnis steigern. Dennoch konnte sich Hapag-Lloyd dem negativen Marktumfeld nicht entziehen. Insbesondere die schwächere Konjunktur in den einstigen Wachstumsmärkten der BRIC-Länder hinterließ Spuren.
Operativ verdiente Hapag-Lloyd 67,2 Millionen Euro und damit 41 Millionen mehr als im Jahr 2012. Das Transportvolumen legte um 4,6 Prozent zu. Der Umsatz ging auf 6,57 von 6,84 Milliarden Euro zurück, was allerdings zu einem Großteil dem schwachen US-Dollar, der Hauptwährung in der Schifffahrt, geschuldet war.
Unterm Strich verringerte sich der Verlust auf 97,4 von 128,3 Millionen Euro im Jahr davor. Dabei profitierte die Reederei von zusätzlichen Maßnahmen zur Kostensenkung, mit denen Hapag-Lloyd auf die Ratenentwicklung reagiert hatte.
Hapag-Lloyd-Chef Michael Behrendt nannte das Ergebnis "unter dem Strich enttäuschend". Zwar habe sich Hapag-Lloyd im Vergleich zum Wettbewerb gut behauptet, jedoch seien trotz der teils guten Auslastung der Schiffe ab dem zweiten Quartal keine Ratenerhöhungen mehr nachhaltig durchsetzbar gewesen. Außerdem sei die Hauptsaison im dritten Quartal wie schon 2012 ausgefallen, erläuterte Behrendt.
Jüngste Konjunkturprognosen geben laut dem Hapag-Lloyd-Chef jedoch Anlass zur Hoffnung. Zudem werde der Zulauf an neuen Schiffskapazitäten geringer und immer mehr ältere Schiffe würden verschrottet.
Im Rahmen der Verhandlungen für eine Übernahme der Containeraktivitäten von CSAV durch Hapag-Lloyd laufen derzeit noch die Buchprüfung und Gespräche mit verschiedenen Anteilseignern. Am Freitag hatten die Aktionäre der Compania Sud Americana de Vapores dem Deal zugestimmt.
Die Entscheidung der CSAV-Aktionäre wird nach 30 Tagen, also am 20. April, bindend. So lange haben Aktionäre, die nicht mitgezogen haben, nach chilenischem Aktienrecht noch die Möglichkeit, sich auszahlen zu lassen zu einem gesetzlich festgelegten Kurs. Laut CSAV würde die Fusion gestoppt werden, wenn mehr als 5 Prozent der Aktionäre von diesem Recht Gebrauch machten.
Hapag-Lloyd und CSAV hatten im Januar eine Absichtserklärung für eine Fusion unterzeichnet. Beide Unternehmen könnten die Fusion gut gebrauchen. Denn der Konsolidierungsdruck in der Containerschifffahrt ist hoch. Die Frachtraten sind erheblich gesunken und die Weltwirtschaft wächst in einem geringeren Tempo als erwartet.
CSAV ist die Nummer 16 der weltweiten Schifffahrt, Hapag-Lloyd rangiert auf Platz fünf. Beide Reedereien passen gut zueinander: Hapag-Lloyd ist stark im Schiffstransport zwischen Europa und Asien sowie Nordamerika vertreten, CSAV hat den Schwerpunkt auf Verbindungen von und nach Lateinamerika gelegt. Dort ist die Reederei mit Abstand das größte Schifffahrtsunternehmen.
Wenn die Fusion tatsächlich zustande kommt, wird CSAV in einem ersten Schritt ihr Containergeschäft bei Hapag-Lloyd einbringen und erhält im Gegenzug einen Anteil von 30 Prozent an der Gesellschaft. Weiterhin geplant sind zwei Kapitalerhöhungen über insgesamt 740 Millionen Euro, etwa zur Flottenmodernisierung.
Die erste über 370 Millionen Euro soll innerhalb von 120 Tagen nach der Fusion stattfinden. An dieser Kapitalmaßnahme werden sich die Chilenen mit gut 250 Millionen Euro beteiligen. Die zweite Kapitalerhöhung in gleicher Höhe soll zwölf Monate nach der Fusion über die Bühne gehen, dazu ist ein Börsengang möglich. CSAV wird letztendlich 34 Prozent an den gemeinsamen Unternehmen halten.
Mitarbeit: Matthias Goldschmidt
Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com
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March 26, 2014 04:11 ET (08:11 GMT)
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