06.10.2013 16:38:30

Proteste gegen Indiens neuen Bundesstaat

    NEU DELHI (dpa-AFX) - Proteste gegen die Schaffung eines neuen Bundesstaates in Indien haben am Wochenende chaotische Zustände im Südosten des Landes ausgelöst. In Teilen der Region fielen der Strom und Zugverkehr aus, außerdem wurde wegen gewalttätiger Proteste in einer Küstenstadt eine Ausgangssperre verhängt. Ein Politiker trat in den Hungerstreik, ein zweiter hat diesen Schritt angekündigt.

    Am Donnerstag hatte das Kabinett in Neu Delhi beschlossen, Telangana zu schaffen. Der 29. Bundesstaat auf dem Subkontinent soll vom bereits bestehenden Staat Andhra Pradesh abgespalten werden. Das hatten die Bewohner der besonders armen Region seit Jahrzehnten verlangt, weil sie sich von der Landesregierung benachteiligt sehen.

    Am dritten Tag in Folge streikten in der Stadt Vijawada Mitarbeiter von Elektrizitätswerken gegen die Abspaltung, wie die Nachrichtenagentur IANS am Sonntag berichtete. In sechs Bezirken kam es zu Stromausfällen, auch Züge blieben stehen.

    In der Küstenstadt Vizianagram waren am Samstag Krawalle ausgebrochen. "Weil es bei den Protesten zu Brandstiftung kam, eine Bank angezündet, privates und öffentliches Eigentum zerstört wurde (...), haben die Behörden vergangene Nacht eine Ausgangssperre verhängt", zitierte der Sender NDTV einen Polizeisprecher am Sonntag.

    In Hyderabad, der derzeitigen Hauptstadt von Andhra Pradesh, trat ein Kommunalpolitiker am Samstag aus Protest gegen die Abspaltung in den Hungerstreik. Eine Menschenmenge versammelte sich, um Jagan Mohan Reddy dabei zu unterstützen. Ein weiterer Politiker will von Montag an in den Hungerstreik treten.

    Drei Minister der indischen Regierung waren im Streit um die Gründung des neuen Bundesstaates zurückgetreten./su/DP/he

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