10.10.2017 12:26:42

Prognose: Ökostrom-Umlage dürfte 2018 nur leicht sinken

BERLIN (dpa-AFX) - Verbraucher können auch im nächsten Jahr nicht mit einer spürbaren Entlastung beim Strompreis rechnen. Die sogenannte Ökostrom-Umlage für Strom aus Windkraft und Sonne dürfte nach Einschätzung des Bundesverbandes Erneuerbare Energie (BEE) 2018 nur leicht auf 6,71 Cent pro Kilowattstunde sinken. Derzeit beträgt die Umlage, die von Verbrauchern über die Stromrechnung bezahlt wird, 6,88 Cent. Die BEE-Prognose bewegt sich auf dem Niveau der Vorhersagen anderer Experten. Die Netzbetreiber 50Hertz, Amprion, Tennet und TransnetBW wollen die Höhe am 16. Oktober mitteilen.

Was eine etwas niedrigere EEG-Umlage für Haushalte am Ende bedeutet, ist kaum zu berechnen. Es hängt davon ab, was die Energiekonzerne an Kunden weitergeben. Zudem kommen noch weitere Umlagen hinzu, etwa die Netzentgelte. Diese wollen die Netzbetreiber zum Teil kräftig erhöhen. Kostentreiber sind "netzstabilisierende Maßnahmen". Sie werden erforderlich, weil immer mehr Wind- und Sonnenstrom ins Netz drängt. Der ist nur schwer kalkulierbar und macht teure Ausgleichsmaßnahmen erforderlich.

Im ersten Halbjahr war die Menge des verbrauchten Wind- und Sonnenstroms stark gestiegen. Weshalb gehofft wurde, dass die Ökostrom-Umlage im nächsten Jahr fallen könnte und davon Stromkunden profitieren. Der BEE begründet die Senkung der Umlage vor allem mit gestiegenen Börsenstrompreis sowie dem höheren EEG-Kontostand.

Die EEG-Umlage wird als Differenz zwischen dem Preis, den Erzeuger für ihren Strom bekommen, und den garantierten Abnahmepreisen für Ökostrom berechnet. Je niedriger der Börsenpreis, den Energiekonzerne zahlen müssen, desto höher die Umlage.

Die EEG-Umlage fließt auf separate Konten der Netzbetreiber, die darüber Einnahmen und Ausgaben abwickeln. Mit den Guthaben wurde eine Liquiditätsreserve aufgebaut. Dieser Puffer federt Schwankungen in der Ökostrom-Erzeugung ab. Im August betrug das Plus auf dem Konto fast 3,86 Milliarden Euro. Der BEE geht für September von rund 3 Milliarden Euro aus./sl/DP/jha

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