Portugals Finanzminister beklagt mangelnde Unterstützung und geht

   Von Patricia Kowsmann

   LISSABON--Portugals Regierungschef Pedro Passos Coelho verliert seinen wichtigsten Mann. Finanzminister Vitor Gaspar, Haupttreiber hinter dem portugiesischen Austeritätsprogramm, ist zurückgetreten. Das bestätigte das Büro des Staatspräsidenten. Seinen Platz soll Finanzstaatssekretärin Maria Luís Morgado Dias de Albuquerque einnehmen.

   Die massiven Einsparungen der portugiesischen Regierung haben bei der rezessionsmüden Bevölkerung für erheblichen Unmut gesorgt. Eigentlich wollte der ehemalige Notenbanker angesichts des Vertrauensverlustes bei den Portugiesen und seinen Kabinettskollegen schon vergangenen Oktober seinen Hut nehmen, blieb aber dennoch. "Ich bin davon überzeugt, dass mein Rücktritt Ihre Führung und den Zusammenhalt in der Regierung stärken wird", schrieb Gaspar in seinem Rücktrittsgesuch an den Präsidenten.

   Der Wirtschaftsfachmann verhandelte mit den EU-Finanzministern und dem Internationalen Währungsfonds über die Auszahlungen aus dem EU-Rettungsprogramm für das überschuldete Euro-Land und das Sparprogramm. Sein Rückzug kommt zu einem ungünstigen Zeitpunkt, da Portugal im Frühjahr nächsten Jahres vollständig auf die Finanzmärkte zurückkehren soll.

   Doch immer wieder reißen neue Löcher im Haushalt auf, die den Zeitplan durcheinander zu bringen drohen. Bekommt Portugal die Neuverschuldung nicht in den Griff, leihen ihm die Anleger nur zu sehr hohen Zinsen Geld. Gaspar ist zwar unter seinen europäischen Partnern respektiert, steht aber zu Hause unter massiver Kritik. Das Euro-Sorgenland wird seit 2011 von dem 78 Milliarden Euro schweren Rettungspaket finanziert und muss im Gegenzug rigide Reformen umsetzen.

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   July 01, 2013 13:54 ET (17:54 GMT)

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