"Format" berichtet 31.01.2013 17:38:00

Polizei: Ex-Chef Kaufmann soll Flughafen Wien geschädigt haben

Das glauben die Ermittler des Landeskriminalamts Niederösterreich laut einer Vorabmeldung des am Freitag erscheinenden "Format". Kaufmann sei "dringend verdächtig", im Zeitraum November 2003 bis Juli 2009, "im Zusammenhang mit der Beauftragung der Firma Hochegger/Com, sich einen persönlichen Vorteil verschafft zu haben", wird aus dem Bericht der Ermittler zitiert.

Laut "Format"-Meldung vom Donnerstag prüft nun die Staatsanwaltschaft Korneuburg eine Anklage. Das wollte ein Sprecher der APA so nicht bestätigen: "Wir prüfen den Sachverhalt in jede Richtung. Es gibt noch keine konkreten Ergebnisse." Kaufmann wird bei der Staatsanwaltschaft wegen des Verdachts auf Untreue als Beschuldigter geführt. Für ihn gilt die Unschuldsvermutung.

Laut den Ermittlern bestand die Aufgabe der mittlerweile aufgelösten Agentur des Lobbyisten Peter Hochegger auch darin, bei den beiden Syndikatspartnern Land Niederösterreich und Land Wien sowie bei den Medien Lobbying für die einstigen Flughafen-Vorstände Kaufmann und Gerhard Schmid (beide S) sowie Kurt Waniek (V) zu betreiben - "speziell jedoch für die Person Mag. Herbert Kaufmann bei der SPÖ und dem Land Wien (Landeshauptmann Dr. Michael Häupl), zwecks Absicherung/Verlängerung des Vorstandsmandates."

Kaufmann dementierte diese Anschuldigungen im "Format": "Da ist nichts dran."

Im Fokus der Ermittlungen stand dem Magazinbericht zufolge auch eine, so der Vorwurf, von Kaufmann initiierte Bespitzelung des früheren Flughafen-Shopbetreibers Rakesh Sardana. Dadurch solle sich Kaufmann Vorteile verschafft haben, um länger im Amt zu bleiben, so das Magazin. Kaufmann selbst hatte "Dirty Campaigning" in der Vergangenheit wiederholt dementiert.

Sardana, der Konkurs anmelden musste, will aber jedenfalls Schadenersatz: "Es war eine jahrelange Hetzjagd. Ich arbeite daran, die Angelegenheit aufzuklären und vom Flughafen Schadenersatz zu erhalten. Dies ist im Sinne der Partner und Lieferanten meines Unternehmens, die durch die vom Flughafen verursachte Pleite geschädigt wurden", sagte er laut "Format".

snu/rf

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