05.02.2015 19:42:47

OTS: Westdeutsche Allgemeine Zeitung / WAZ: Die ultimative Drohung der EZB - ...

WAZ: Die ultimative Drohung der EZB - Kommentar von Stefan Schulte zu

Griechenland

Essen (ots) - Auf seiner Tour durch Europa hat sich der smarte

griechische Finanzminister eine blutige Nase nach der anderen geholt.

Von Schäuble hat Varoufakis wohl selbst kein Entgegenkommen erwartet,

nachdem er sich so ausgiebig am verhassten Geldgeber abgearbeitet

hatte.

Wirklich dramatisch ist aber nicht die Abfuhr von Schäuble,

sondern die von EZB-Chef Draghi. Er dreht schon nächste Woche den

Geldhahn zu und damit früher als nötig. Damit übernimmt Draghi einmal

mehr die Rolle der Politik und bestraft Athen für seine Pläne, die

EU-Auflagen links liegen zu lassen, noch bevor sie Wirklichkeit

werden.

Damit pokert die EZB ebenso hoch wie Varoufakis. Eine mögliche

Staatspleite noch zu beschleunigen, ist nicht im Interesse der

Gläubiger. Das Zudrehen des Geldhahns ist deshalb als ultimative

Drohung an die neue griechische Regierung zu verstehen, endlich

einzulenken.

Dass die EZB gleichzeitig die griechischen Banken mit Notkrediten

rettet, ist nur der letzte Anker, der aber nicht lange hält. Die

Notkredite sind für die Banken zu teuer und verschlechtern ihre Lage

mittelfristig nur. Beide Seiten lassen es also auf einen Showdown

ankommen. Es ist ein unwürdiges Pokerspiel um das Schicksal eines

ganzen Landes.

OTS: Westdeutsche Allgemeine Zeitung

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