27.05.2016 10:12:42

OTS: Ludwig von Mises Institut Deutschland e. V. / Ein Geldmonopol ist ...

Ein Geldmonopol ist "unnatürlich"

München (ots) - In seinem jüngsten Beitrag auf www.misesde.org

setzt sich Patrick Barron mit der Geldschöpfung innerhalb des

herrschenden Finanzsystems auseinander und erläutert die Sicht der

Österreichischen Schule hierauf, die sich fundamental von der

herrschenden Lehre unterscheidet.

Geld wird auf zweierlei Arten geschöpft. Zum einen durch die

Zentralbanken, indem sie Vermögenswerte aufkaufen und das hierfür

nötige Kapital aus dünner Luft schöpfen. Zum anderen durch die

Geschäftsbanken. Im herrschenden Teilreservesystem können sie aus

ihren Überschussreserven Kredite ausreichen. Historisch gesehen sind

die Geschäftsbanken die größten Geldschöpfer, was dem Hebeleffekt des

Teilreservesystems geschuldet ist. Ihre Fähigkeit zur Geldschöpfung

ist aber von der Zentralbank abhängig und deren Willen, Reserven neu

zu schöpfen. Einer staatlichen Institution die Macht der

Geldschöpfung zu überlassen, wird damit begründet, dass Geld ein

besonderes Gut sei und es Umstände gibt, die Gelddrucken

rechtfertigen. Dies ist der Grundsatz der keynesianischen Orthodoxie.

Man mag sich nach konservativen Zentralbankchefs wie Paul Volcker

oder William McChesney Martin zurücksehnen. Aber auch sie waren dem

politischen Willen zur Inflation unterworfen. Unter dem politischen

und gesellschaftlichen Druck, betrieben auch sie

Geldmengenausweitung. Solange die Auffassung besteht, Geld sei ein

besonderes Gut und gewisse Umstände würden Geldmengenausweitungen

erfordern, werden Politik und Gesellschaft diese Umstände stets

suchen und gegebenenfalls neu definieren, um in den Genuss frischen

Geldes zu gelangen.

Die Sicht der Österreichischen Schule ist eine andere. Sie

versteht Geld als ein Produkt des Marktes. Geld erwächst aus den

marktgängigsten Gütern. Es ist eine allgemeine Einsicht, dass Märkte

nicht von Monopolen beherrscht werden sollten. Im Geldmarkt aber wird

der Institution Zentralbank (und mit Abstrichen auch einigen

Geschäftsbanken) dieses Monopol zugestanden. Das ist nicht nur

unlogisch, sondern auch ungerecht, da einige Gruppen übermäßig von

diesem Geldmonopol profitieren. Es ist aus Österreichischer Sicht

daher unabdingbar, die Geldproduktion wieder zurück in den

Marktprozess zu führen und so, durch den Prozess des Wettbewerbs, das

bestmögliche Geld entstehen zu lassen.

"Das Regime der gesetzlichen Zahlungsmittel ist für nahezu alle

Verwerfungen, die wir derzeit in unserem Finanz- und

Wirtschaftssystem erleben, verantwortlich", fügt Prof. Thorsten

Polleit, Präsident des Ludwig von Mises Instituts Deutschland, an.

"Inflation und Kaufkraftverluste, ausufernde Staatsverschuldung und

ständige Marktinterventionen zugunsten von Großkonzerne und zu Lasten

kleiner und mittelständischer Unternehmen sind Folgen des

unnatürlichen staatlichen Geldmonopols. Freies Marktgeld und damit

Geldwettbewerb schafft hier Abhilfe."

Ein Geldmonopol ist "unnatürlich"

http://www.misesde.org/?p=12808

OTS: Ludwig von Mises Institut Deutschland e. V.

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Dagmar Metzger

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