31.12.2021 10:06:38

OTS: BVMW / Unternehmerumfrage: Mittelstand geht mit Zuversicht ins Neue Jahr

Unternehmerumfrage: Mittelstand geht mit Zuversicht ins Neue Jahr

Berlin (ots) - Der deutsche Mittelstand lässt sich nicht unterkriegen - trotz

Corona-Pandemie, Lieferengpässen, Rohstoffknappheit und explodierenden

Energiekosten. Dies zeigt die aktuelle Unternehmerumfrage 2021/22 des BVMW.

Daran haben sich vom 2.-21. Dezember 2021 bundesweit über 2.000 Unternehmerinnen

und Unternehmer aller Branchen beteiligt.

Demnach ist die große Mehrheit der Mittelständler im Blick auf die eigene

Geschäftslage zuversichtlich. Mehr als die Hälfte schätzen die eigene

Geschäftslage als gut oder sehr gut ein, knapp ein Drittel als befriedigend.

Zudem rechnen vier von fünf Unternehmen damit, dass sich die Geschäftslage im

kommenden Jahr gleichbleibend oder sogar günstiger entwickeln wird. Weniger

zuversichtlich sind die Unternehmerinnen und Unternehmer mit Blick auf die

gesamtwirtschaftliche Entwicklung. Mehr als die Hälfte erwartet in den kommenden

zwölf Monaten eine Rezession. Dies steht in starkem Kontrast zu

Konjunkturprognosen der Wirtschaftsforschungsinstitute, die für 2022 von

Wirtschaftswachstum ausgehen.

Bei den wirtschaftspolitischen Aufgaben, die von der neuen Bundesregierung

vorrangig angepackt werden sollten, ergibt sich ein ähnliches Bild wie in den

Vorjahren. So messen fast 85 Prozent dem Bürokratieabbau oberste Priorität bei.

Knapp 59 Prozent fordern, dass die Sozialabgaben nicht weiter erhöht werden

sollen. Gut jeder zweite Mittelständler mahnt verkürzte Planungs- und

Genehmigungsverfahren und eine Senkung der Unternehmenssteuern an. Eine Senkung

der Energiekosten sehen fast 60 Prozent als zweitwichtigste Aufgabe an.

"Explodierende Energiekosten treiben immer mehr Mittelständler an den Rande des

Ruins. Mehr als 90 Prozent rechnen damit, dass die Preise für Energie in Zukunft

sogar noch weiter steigen werden. Die Politik zeigt dem Mittelstand bisher die

kalte Schulter. Es ist daher höchste Zeit, dass Robert Habeck als neuer

Wirtschaftsminister eingreift. Um die Wettbewerbsfähigkeit unserer Unternehmen

zu sichern, muss als erster Schritt die Stromsteuer auf das europäische

Mindestniveau gesenkt werden", erklärt Der

Mittelstand.BVMW-Bundesgeschäftsführer Markus Jerger.

Die Bundesregierung müsse erkennen, dass die Lage am Energiemarkt ihre

Klimaziele unterläuft, so Jerger. Mehr als 86 Prozent der Mittelständler nennen

ihr eigenes Verantwortungsgefühl als Hauptgrund, Nachhaltigkeit im Unternehmen

umzusetzen. Gleichzeitig sehen sich über 50 Prozent nicht imstande, die weiter

steigenden Energiepreise zu schultern. "Der Mittelstand will die Klimaziele

erreichen, ohne die Unterstützung der Politik wird dies aber nicht gelingen",

warnt Jerger.

Die Verzweiflung vieler Unternehmer bei der Energiefrage spiegelt sich auch in

der Debatte zum Thema Kernenergie. Vier von zehn Mittelständlern fürchten durch

Atomausstieg und beschleunigten Kohleausstieg um die Versorgungssicherheit ihres

Betriebs. Fast 57 Prozent befürworten daher eine Laufzeitverlängerung für die

bestehenden Kernkraftwerke. "Wenn die Ampel-Koalition die Akzeptanz der

Energiewende im Mittelstand retten will, sollte sie schleunigst den dezentralen

Ausbau der Erneuerbaren vorantreiben", betont Jerger.

Bei der Sonntagsfrage erreichen FDP (35,6% / 2020: 20,8%) und Union (25,6% /

2020: 43,3%) zusammen eine deutliche Mehrheit. Es folgen Grüne (11,9% / 2020:

13,2%), AfD (8,2% / 2020: 7,6%) und SPD (7,5% / 2020: 3,2%). Klarer Verlierer

ist wie schon im Vorjahr die Linke (1,5% / 2020: 2,5%). "Um das Vertrauen der

Unternehmer zu gewinnen, muss die neue Bundesregierung den warmen Worten für den

Mittelstand im Koalitionsvertrag nun auch Taten folgen lassen. Unsere

Unternehmerumfrage gibt die Agenda für 2022 vor", so Der

Mittelstand.BVMW-Bundesgeschäftsführer Markus Jerger.

Pressekontakt:

BVMW Pressesprecher

Eberhard Vogt

Tel.: 030 53320620

Mail: mailto:presse@bvmw.de

Weiteres Material: http://presseportal.de/pm/51921/5111149

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