12.09.2016 09:32:39

OTS: BÜRGEL Wirtschaftsinformationen GmbH & Co. KG / Rückgang bei ...

Rückgang bei Privatinsolvenzen verlangsamt sich - Anstieg auf

Jahressicht möglich / Erneut mehr ältere Bundesbürger betroffen (FOTO)

Hamburg (ots) -

Der Rückgang bei den Privatinsolvenzen in Deutschland hat sich im

ersten Halbjahr abgeschwächt. In den ersten sechs Monaten des Jahres

mussten 52.011 Verbraucher eine Insolvenz anmelden. Dies entspricht

einem Rückgang von 1,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Im

ersten Halbjahr 2015 sind die privaten Insolvenzen noch um 8,9

Prozent zurückgegangen. So lauten die Ergebnisse aus dem aktuellen

"Schuldenbarometer 1. Halbjahr 2016" der Wirtschaftsauskunftei

Bürgel.

Ein isolierter Blick auf das zweite Quartal 2016 bestätigt diesen

Trend. So gab es von März bis Juni (26.362) im Vergleich zum zweiten

Quartal des Vorjahres (26.146) bereits einen Anstieg der Fallzahlen

um 0,8 Prozent.

"Aufgrund dieser Entwicklung können wir einen Anstieg der

Privatinsolvenzen zum Jahresende nicht mehr ausschließen. Der

Tiefpunkt bei den Verbraucherinsolvenzen scheint langsam erreicht zu

sein ", kommentiert Bürgel Geschäftsführer Klaus-Jürgen Baum die

aktuellen Zahlen. Die rückläufige Entwicklung bei den

Privatinsolvenzen in den letzten fünf Jahren ist vor allem durch den

Rückgang der Arbeitslosigkeit begründet. "Ein geringerer Rückgang bei

der Arbeitslosenquote führt aktuell auch zu einem verlangsamten

Rückgang bei den Privatinsolvenzen. Ein Anstieg der

Arbeitslosenzahlen würde auch die Privatinsolvenzen steigen lassen",

so Baum.

Für das Jahr 2016 geht Bürgel von maximal 108.000

Privatinsolvenzen in Deutschland aus.

Wie schon in der Vergangenheit bleibt der Norden Deutschlands eine

Insolvenzhochburg. Die meisten Privatinsolvenzen im 1. Halbjahr 2016

meldeten Bundesbürger in Bremen an. In dem Stadtstaat kommen auf

100.000 Einwohner 111 Privatinsolvenzen. An zweiter Stelle der

Insolvenzstatistik steht Hamburg mit 90 Privatinsolvenzen je 100.000

Einwohner. Die wenigsten Privatinsolvenzen bundesweit meldeten

Baden-Württemberg und Bayern (46). Auch Thüringen (51), Hessen (59),

Rheinland-Pfalz und Sachsen (je 60) liegen unter dem

Bundesdurchschnitt (64).

Der Trend steigender Privatinsolvenzen zeigt sich im 1. Halbjahr

2016 bereits in acht Bundesländern. In Thüringen stiegen die Zahlen

mit fünf Prozent am stärksten. Ebenfalls mehr Privatinsolvenzen als

noch vor einem Jahr gab es in Hessen (plus 2,1 Prozent),

Sachsen-Anhalt (plus 1,7 Prozent) und Niedersachsen (plus 1,2

Prozent). Zuwächse unter einem Prozent meldeten Bremen (plus 0,8

Prozent), Baden-Württemberg (plus 0,6 Prozent), Schleswig-Holstein

(plus 0,4 Prozent) und Hamburg (plus 0,3 Prozent).

Deutlich weniger Bundesbürger waren in Brandenburg von einer

privaten Insolvenz betroffen. Hier sanken die Fallzahlen um 13,3

Prozent.

2016 droht auf Jahressicht der fünfte Anstieg in Folge in der

Altersgruppe 61 Jahre und älter. In den ersten sechs Monaten des

Jahres stiegen die Fallzahlen bei den Senioren erneut um 1,9 Prozent.

Ursachen für eine Überschuldung im Alter resultieren aus dem

schlechten Arbeitsmarkt in der Vergangenheit und dem Wandel der

Erwerbsformen. Dazu zählen die Zunahme von Niedriglohnbeschäftigung

und Langzeitarbeitslosigkeit sowie Anstiege der Unterbrechungen in

den Verläufen des Erwerbseinkommens.

Die Gründe liegen auch in der Senkung des Rentenniveaus. Steigende

Steuern und Sozialabgaben bei sinkenden Renten werden das Problem in

Zukunft verstärken. Das Risiko einer Privatinsolvenz im Alter wird

zudem durch hohe Kosten im Krankheitsfall und eine gescheiterte

Selbstständigkeit erhöht. Diese Entwicklungen in Verbindung mit dem

demografischen Wandel werden dazu führen, dass künftig eine immer

größer werdende Bevölkerungsgruppe vor finanziellen Problemen im

Alter stehen wird.

Es gibt sechs Hauptursachen, die immer wieder Erwähnung finden,

wenn es um die Ursachen oder die Gründe von Privatinsolvenzen geht.

Zu den Gründen gehören Arbeitslosigkeit und reduzierte Arbeit,

Einkommensarmut, gescheiterte Selbstständigkeit, ein zum Einkommen

unpassendes Konsumverhalten, Veränderungen in der familiären

Situation wie Scheidung beziehungsweise Trennung und Krankheit. Der

überwiegende Teil der Privatpersonen in einer Insolvenz steht vor

allem bei Kreditinstituten, Versandhändlern, Versicherungen,

Behörden, Vermietern, Energieversorgern und Telefongesellschaften in

der Kreide.

Die kompletten Zahlen zu den Bundesländern finden Sie auf unserer

Homepage unter http://ots.de/TXfgL

Bürgel ist in Deutschland eines der führenden Unternehmen für

Wirtschafts- und Bonitätsinformationen sowie Inkassodienstleistungen.

Bürgel ist ein Unternehmen der weltweit tätigen CRIF-Gruppe.

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Pressekontakt:

Oliver Ollrogge, Bürgel Wirtschaftsinformationen GmbH & Co. KG

E-Mail: Oliver.Ollrogge@buergel.de, Tel.: 040 / 89 803 582

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