01.11.2017 20:36:40

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Börsen-Zeitung: Kryptische Kehrtwende, Kommentar zu Bitcoin von Stefan

Paravicini

Frankfurt (ots) - "Ich sehe wirklich nicht, dass wir in naher

Zukunft einen Future-Kontrakt weiterverfolgen werden", sagte Bryan

Durkin, President des weltgrößten Börsenbetreibers CME Group, im

September mit Blick auf den Handel mit Derivaten auf die

Kryptowährung Bitcoin. "Als größter regulierter Handelsplatz für

Währungen ist die CME die natürliche Heimat für das neue Vehikel",

erklärte CEO Terrence Duffy jetzt zum gleichen Thema und kündigte

Future-Kontrakte auf Bitcoin noch im laufenden Jahr an.

Die Kehrtwende kommt überraschend, ist aber wenig kryptisch.

Marktbeobachter trauen dem Derivatehandel mit Kryptowährungen für

Börsenbetreiber immerhin ein Ertragspotenzial von rund 1,6 Mrd.

Dollar zu. Der US-Konkurrent CBOE hat bereits im Sommer die

Einführung von Futures-Kontrakten auf Bitcoin spätestens zu Beginn

des nächsten Jahres angekündigt. Das Start-up LedgerX handelt schon

seit dem vergangenen Monat mit Swaps und Optionen auf die

Kryptowährung, wenn auch in sehr begrenztem Umfang. Neben der

Konkurrenz erhöhen auch Kunden der Börsenbetreiber den Druck.

Investoren suchen nach der Versechsfachung des Werts von Bitcoin

im laufenden Jahr nach Möglichkeiten, Engagements bei digitalen

Währungen einzugehen, wollen sich aber gegen die halsbrecherische

Volatilität und regulatorische Risiken absichern, die selbst die mit

Abstand größte Kryptowährung für institutionelle Adressen bisher noch

zum No-Go-Asset machen. Ein Future-Kontrakt, der an einer streng

regulierten Börse gehandelt und wie in den Plänen der CME in bar

statt in Kryptowährung ausbezahlt wird, würde vielen institutionellen

Adressen den Einstieg ermöglichen.

Der Derivatehandel würde aber nicht nur die Liquidität für Bitcoin

erhöhen, sondern dürfte den Markt auch ausgewogener gestalten.

Investoren, die gegen Kryptowährungen wetten wollen, hätten dann

geeignete Instrumente, um sich entsprechend zu positionieren. Die

Umsetzung von neutralen Krypto-Strategien und die Absicherung gegen

Kryptowährungsrisiken würden ebenfalls leichter fallen.

Die Kehrtwende der CME ist zu begrüßen, ihr Erfolg ist ebenso wie

die Entwicklung digitaler Währungen noch nicht absehbar. "Ob es einem

gefällt oder nicht, die Leute wollen Exposure in Bitcoin", sagte der

Chairman und CEO der CBOE, Ed Tilly, im September. Nach der CME

dürfte auch die Eurex, die größte europäische Terminbörse für

Finanzderivate und Tochter der Deutschen Börse, bald zu einer

ähnlichen Einschätzung kommen.

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