03.09.2015 20:20:39

OTS: Börsen-Zeitung / Börsen-Zeitung: Jetzt geht's los, Kommentar zum Markt ...

Börsen-Zeitung: Jetzt geht's los, Kommentar zum Markt für Börsengänge

von Walther Becker

Frankfurt (ots) - Der Sommer war ruhig, arg ruhig. Doch nicht alle

Investmentbanker haben die Sonne genossen, der ein oder andere hat

seinen Urlaub den Börsengängen im Herbst opfern müssen. Mehr als 50

Initial Public Offerings (IPOs) sind europaweit in Vorbereitung,

einige stehen Gewehr bei Fuß. Wenn da nicht die mit dem Crash in

China stark gestiegene Volatilität wäre, der Feind jeder

Transaktionssicherheit, auf die es bei IPOs vor allem ankommt. Denn

niemand will einen angekündigten Deal platzen lassen. Insofern fällt

die finale Entscheidung jeweils auf den allerletzten Drücker, bevor

die sogenannte Intention to Float herausgeht. Mit dieser offiziellen

Ankündigung beginnt der zweistufige Prozess, bei dem die Bücher in

der zweiten Hälfte auf zwei Wochen geöffnet sind. Wer heute einen

Börsengang ankündigt, ist mit Investoren so weit im Gespräch, dass

das Orderbuch möglichst einmal gefüllt ist - unverbindlich.

Die viel zitierte Pipeline potenzieller deutscher Emittenten sieht

zum Ende der Sommerpause gut aus, auch wenn es keinen "heißen" Herbst

geben muss. Das jetzt geöffnete Fenster könnte schon sehr rasch

Covestro nutzen, die Kunststoffsparte von Bayer. Hier soll es um eine

Größenordnung von geschätzt 2,5 Mrd. Euro gehen, bei einer

Marktkapitalisierung von etwa 11 Mrd. Euro. Covestro hat mit der

avisierten Umplatzierung das Zeug, zum größten IPO zu werden, seit

die Deutsche Post vor 15 Jahren mit 5,8 Mrd. Euro teilprivatisiert

wurde. Legt der Supertanker aus Leverkusen ab, dürften in seinem

Fahrwasser weitere Kandidaten die Anker lichten. Ganz maritim

sicherlich die Containerreederei Hapag-Lloyd, deren Bewertung auf bis

zu 5 Mrd. Euro taxiert wird, mit einer Kapitalerhöhung und

Umplatzierung. Auch das auf Autos und Immobilien ausgerichtete

Onlineanzeigenportal Scout24, dessen Bewertung auf mehr als 3,5 Mrd.

Euro veranschlagt wird und wo zwei Finanzinvestoren sowie die

Deutsche Telekom Kasse machen wollen, ist so weit. Ebenso muss der

Lkw-Zulieferer Jost-Werke nur mehr den Startknopf drücken.

Derzeit gibt es auffällig wenige Prozesse, für die parallel ein

Verkauf vorbereitet wird. Im Fall der Pfandbriefbank ging der "dual

track" zugunsten des Kapitalmarktes aus, bei der Drogeriekette

Douglas kam in letzter Minute Finanzinvestor CVC mit dickem Scheck um

die Ecke, den die Altgesellschafter nicht ausschlagen konnten. Mit

dem China-Crash wurden die Bewertungen zwar markant reduziert, sechs

Monate Kurssteigerungen sind verdampft. Aber das Niveau ist immer

noch attraktiv. Da sollten mit der vorhandenen Liquidität das Angebot

an neuen Aktien und die Nachfrage zusammenkommen. Jetzt geht's los!

OTS: Börsen-Zeitung

newsroom: http://www.presseportal.de/nr/30377

newsroom via RSS: http://www.presseportal.de/rss/pm_30377.rss2

Pressekontakt:

Börsen-Zeitung

Redaktion

Telefon: 069--2732-0

www.boersen-zeitung.de

Eintrag hinzufügen
Hinweis: Sie möchten dieses Wertpapier günstig handeln? Sparen Sie sich unnötige Gebühren! Bei finanzen.net Brokerage handeln Sie Ihre Wertpapiere für nur 5 Euro Orderprovision* pro Trade? Hier informieren!
Es ist ein Fehler aufgetreten!