08.01.2015 19:56:47

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Börsen-Zeitung: Gepfefferte Rechnung, Kommentar zur Finanzaufsicht von

Grit Beecken

Frankfurt (ots) - Das Budget der Bundesanstalt für

Finanzdienstleistungsaufsicht ist zum Jahresbeginn erneut gestiegen.

Die Behörde mit ihren rund 2400 Mitarbeitern verfügt mittlerweile

über einen Etat von gut 242 Mill. Euro. Zum Vergleich: 2013 waren es

noch etwa 191 Mill. Euro. Der größte Anteil an den Ausgaben entfällt

mit 70% auf Personalkosten, die in zwei Jahren von etwa 140 auf nun

168 Mill. Euro gestiegen sind.

Das ist grundsätzlich die richtige Richtung. Gute Aufsicht ist

teuer, und die BaFin zahlt im Vergleich zu Bundesbank, Europäischer

Zentralbank und den drei europäischen Aufsichtsbehörden European

Banking Authority (EBA), European Securities and Markets Authority

(ESMA) und European Insurance and Occupational Pensions Authority

(EIOPA) bescheidene Gehälter. Vor diesem Hintergrund ist es auch

nachvollziehbar, dass die Bezüge der Direktoriumsmitglieder seit 2013

um 66% auf nunmehr 1 Mill. Euro gestiegen sind.

Bei der Suche nach Nachfolgern für BaFin-Chefin Elke König, die

Chefin der neu gegründeten Abwicklungsbehörde in Brüssel wird, und

Wertpapieraufseher Karl-Burkhard Caspari, der aus persönlichen

Gründen aus der Behörde ausscheidet, dürften die angehobenen Bezüge

sicher hilfreich sein. Und angesichts der vielen Mitarbeiter, die in

den vergangenen Monaten zu den besser zahlenden Aufsichtsbehörden

gewechselt sind, scheinen steigende Gehälter bei der Bonner

Institution ebenfalls eine gute Idee zu sein. Schließlich sucht die

neue Abwicklungsbehörde nun noch einmal 250 Leute - und die BaFin hat

Probleme, Vakanzen schnell nachzubesetzen.

Die Rechnung zahlt die Finanzbranche. Zwar sieht eine

Mehrbelastung von 17,7 Mill. Euro im Vergleich zum Vorjahr auf den

ersten Blick verkraftbar aus, verteilt sie sich doch auf viele

Unternehmen. Doch Banken, Asset Manager und andere

Finanzdienstleister müssen künftig auch für EBA, ESMA und EIOPA

zahlen, weil der Brüsseler Haushalt entlastet werden soll. Details

werden derzeit ausgearbeitet. Für die Banken kommen noch die Kosten

für die Aufsicht durch die Europäische Zentralbank (EZB) hinzu.

Die Verlagerung von BaFin-Aufgaben auf die europäischen Behörden

bringt der Finanzbranche also keine Entlastung. Und sie kann sich in

der nahen Zukunft auf immer höhere Zahlungen einstellen - schließlich

werden auch EZB, ESMA und Co. Jahr für Jahr mehr Mittel benötigen.

Und die Rechnung für die Finanzmarktaufsicht ist schon jetzt gut

gepfeffert.

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