13.10.2017 20:46:40

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Börsen-Zeitung: Dax-Ampeln auf Grün, Marktkommentar von Werner Rüppel

Frankfurt (ots) - Die Aktienanlage lohnt langfristig. Dies zeigt

die Entwicklung des Dax, der als Fortsetzung des Index der

Börsen-Zeitung per Jahresultimo 1987 mit 1000 Punkten gestartet ist.

Nun hat der Performanceindex, der Dividendenzahlungen miteinrechnet,

die Marke von 13000 Punkten erreicht und damit im laufenden Jahr 13%

zugelegt. Viele Analysten sind ob des nun erreichten Niveaus

skeptisch für das deutsche Börsenbarometer gestimmt. Doch sprechen

einige Gründe dafür, dass der Dax gute Chancen hat, in den kommenden

Monaten weiter zuzulegen und neue Marken zu überwinden. Tim Albrecht,

Fondsmanager bei der Deutschen Asset Management, bringt dies auf den

Punkt: "Euphorie ist zwar nicht angebracht, aber insgesamt stehen die

Börsenampeln weiter auf Grün, und der Dax könnte sich im nächsten

Jahr auf die 14000er Marke zubewegen."

Die Gewinne klettern

Doch analysieren wir der Reihe nach. Die deutsche und die

europäische Wirtschaft entwickeln sich positiv, und die

Weltwirtschaft erlebt - man möchte sagen: endlich wieder - einen

synchronisierten Aufschwung. Vor diesem Hintergrund steigen weltweit

die Unternehmensgewinne, und es ist auch von deutlichen

Ertragssteigerungen der im Dax vertretenen Gesellschaften auszugehen.

Nun beginnt in den USA und hierzulande die Berichterstattung über das

dritte Quartal. Nach Meinung von Ingo Mainert, Chief Investment

Officer (CIO) Multi Asset Europe bei Allianz Global Investors (AGI),

ist dabei mit positiven Zahlen zu rechnen, so dass die anstehenden

Gewinnausweise die Aufwärtsbewegung am Aktienmarkt unterfüttern

sollten.

Doch ist der Dax nicht bereits allzu hoch bewertet? Eine grobe

Faustregel besagt, dass Märkte ab einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von

über 20 teuer sind. Nun beträgt das Dax-KGV nach den Berechnungen der

DZ Bank 14,2 für 2017 und 13,3 für 2018. Somit liegt das Dax-KGV, wie

die LBBW ausführt, etwas höher als sein historischer Median von 13,2.

Wobei in diesem Zusammenhang noch die Nullzinspolitik der EZB

berücksichtigt werden muss. In dem Neuland, in dem wir uns immer noch

bewegen, erscheint der Dax jedenfalls nicht teuer. Die LBBW stellt

fest: "Angesichts der im historischen Vergleich wohl auch künftig

niedrig bleibenden Anleiherenditen dürften sogar noch deutlich höhere

KGV-Niveaus zu rechtfertigen sein."

Der marktbreite US-Index S&P 500 weist übrigens nach den

Berechnungen der DZ Bank ein KGV von 19,5 für 2017 und von 17,5 für

2018 auf. Im Vergleich zu den USA ist also der deutsche wie übrigens

auch der japanische Aktienmarkt relativ günstig bewertet. Für den Dax

sprechen auch die Dividenden. Denn gerade bei extrem niedrigen Zinsen

sind Ausschüttungen für Anleger attraktiv. Für 2017 liegt die

erwartete Ausschüttungsrendite für den Dax bei 2,9%, stellt Analyst

Michael Bissinger von der DZ Bank fest. Damit beträgt der

Renditeaufschlag im Vergleich zum Anleihesegment üppige 210

Basispunkte.

Nun könnte natürlich eine wesentliche geldpolitische Straffung

durch die EZB oder die Fed den Dax belasten. Danach schaut es aber

derzeit nicht aus. Vielmehr beginnt insbesondere die EZB nur sehr

vorsichtig, ihre Geldpolitik wieder zu normalisieren. Auch eine

weitere Befestigung des Euro gegenüber dem Dollar, die in den

vergangenen Monaten zwischenzeitlich den exportorientierten Dax

belastete, steht kaum zu erwarten. Nicht zuletzt stützen wachsende

Zinsdifferenzen die US-Valuta. Insgesamt stellt sich also aktuell

eine positive Grundtendenz für den Dax ein. Laut AGI-CIO Mainert hat

das "Goldilocks"-Szenario zunächst Bestand, und Anleger sollten den

Zyklus "ausreizen".

Oftmals wenig beachtet werden markttechnische Faktoren, die dem

Dax nun zu einem kräftigen Anstieg verhelfen könnten. So verfolgt das

deutsche Börsenbarometer im Jahresverlauf ein ausgeprägtes saisonales

Muster, und ab Oktober beginnt für den Dax im langjährigen

Durchschnitt eine ausgesprochen gute Zeit. "Bei einer positiven

Grundtendenz sind die Chancen auf einen deutlichen Anstieg ab

Spätherbst besser als in den Sommermonaten", erläutert Manfred Hübner

von Sentix. Darüber hinaus hat er ermittelt, dass das Grundvertrauen

der Anleger in Aktien hoch, ihr Investitionsgrad aber nur

durchschnittlich ist. Somit stehe ein weiterer Positionsaufbau zu

erwarten.

Risiken? Gibt es natürlich genügend, wie vor allem politische

Krisen. Mainert von der AGI erwartet zum Beispiel, dass

Unsicherheiten vor der italienischen Parlamentswahl im Frühjahr 2018

Europas Aktienmärkte belasten werden. Vorerst scheinen aber alle

Dax-Ampeln auf Grün zu stehen. So rät auch die AGI: "Gewinne laufen

lassen."

OTS: Börsen-Zeitung

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Börsen-Zeitung

Redaktion

Telefon: 069--2732-0

www.boersen-zeitung.de

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