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05.04.2019 19:45:41

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Börsen-Zeitung: Beeindruckende Aktien-Rally / Kommentar zur

Börsenentwicklung von Christopher Kalbhenn

Frankfurt (ots) - Auch das sich weiter eintrübende Konjunkturbild

des Euroraums scheint den Aktienmarkt derzeit nicht von seiner

Aufwärtsbewegung abbringen zu können. Trotz der Bekanntgabe eines

heftigen Einbruchs der deutschen Auftragseingänge im Februar und

Meldungen, wonach Italien seine Wachstumsprognose für das laufende

Jahr auf nur noch 0,1% reduzieren soll, hat der Dax zum Auftakt des

zweiten Quartals an seine prächtige Performance der ersten drei

Monate diesen Jahres angeknüpft. In der abgelaufenen Woche ist der

Index über die Schwelle von 12.000 Zählern bis auf 12.029 Punkte

gestiegen, womit sich seine Gewinne seit dem Jahresbeginn auf bis zu

14% summieren.

Noch beeindruckender fällt die bisherige Jahresbilanz auf globaler

Ebene aus. Wie Bank of America Merrill Lynch ausgerechnet hat,

beläuft sich die annualisierte Performance der Aktienmärkte seit

Jahresbeginn auf 67,9%, mit denen sogar der bisherige Rekord aus dem

Jahr 1933 geschlagen wurde. Und die Rohstoffe haben mit

annualisierten 84,8% ebenfalls ihre alte Bestmarke des Jahres 1973

übertroffen.

Zu erklären ist die Entwicklung zum einen mit der sehr schwachen

Entwicklung der Aktienmärkte im von übertriebenen

Rezessionsbefürchtungen geprägten vierten Quartal, die für

entsprechendes Korrekturpotenzial nach oben sorgte. Zweitens ist die

Wunschliste, welche die Anleger zum Markttiefpunkt am 24. Dezember

dem Weihnachtsmann übergeben haben, seit dem Jahreswechsel Zug um Zug

abgearbeitet worden.

Der Handelskonflikt zwischen China und den USA, der die Märkte

lange gelähmt hat, nähert sich einer verträglichen Lösung,

möglicherweise wird etwas Ähnliches auch für das Brexit-Chaos folgen.

Zudem haben sich die weltwirtschaftlichen Perspektiven zuletzt ein

wenig aufgehellt. So haben die chinesischen Einkaufsmanagerindizes

gedreht, was Hoffungen schürt, dass die monetären und fiskalischen

Stimulierungsmaßnahmen zu greifen beginnen. Davon würde nicht zuletzt

die deutsche Wirtschaft profitieren, und darum steigt auch der Dax

trotz der schwachen Daten zum Auftragseingang im Februar. Dritter im

Bunde ist die globale Geldpolitik, insbesondere der Kursschwenk der

amerikanischen Notenbank Fed und die Verschiebung einer ersten

Leitzinsanhebung durch die EZB auf das kommende Jahr.

Das hat aus Sicht der Aktienmärkte zwei positive Effekte. Zum

einen bleibt der relative Bewertungsvorteil von Dividendentiteln zu

Zinsanlagen bis auf Weiteres erhalten. Zum anderen hat sich die Sorge

verflüchtigt, dass die Fed die Konjunktur durch ein zu schnelles

Zinserhöhungstempo abwürgen könnte.

Das veränderte geldpolitische Umfeld ist aus Sicht der

Aktienmärkte aber auch ein zweischneidiges Schwert und verdeutlicht,

dass die Bäume nicht in den Himmel wachsen können. Es reflektiert

die Tatsache, dass sich die Weltwirtschaft in den kommenden Quartalen

zwar möglicherweise wieder etwas beleben wird, letztlich aber das

Wachstum in diesem Jahr zurückgeht. Außerdem bleibt es dabei, dass

sich der Konjunkturzyklus in einem späten Stadium befindet und über

kurz oder lang der fällige Abschwung kommen wird, vielleicht 2020

oder im übernächsten Jahr.

Zudem ist die Aufhellung des politischen und wirtschaftlichen

Umfelds durch die Rally der zurückliegenden Wochen zu einem großen

Teil bereits in den Kursen eingearbeitet. Es wäre vor diesem

Hintergrund nicht weiter verwunderlich, wenn auf den erreichten Höhen

zumindest eine Konsolidierung folgen würde. Die von Frühindikatoren

geschürten Hoffnungen müssen erst noch bestätigt werden. Zudem

könnten von der bald beginnenden Berichtssaison zum ersten Quartal

Risiken ausgehen. Denn in den Zahlen der Unternehmen wird sich die

wenig berauschende realwirtschaftliche Entwicklung der ersten drei

Monate widerspiegeln. Ob das durch etwas mutigere Ausblicke der

Unternehmen zumindest teilweise kompensiert werden kann, ist zurzeit

nicht absehbar.

Ohnehin gehen Experten davon aus, dass die Konsenserwartungen für

das Wachstum der Unternehmensgewinne im laufenden Jahr weiteren

Abwärtsrevisionsbedarf haben. Dieser könnte im Zuge der

Quartalsberichtssaison realisiert werden. Derzeit wird für den

aggregierten Dax-Gewinn je Aktie nach 11% zur Jahreswende noch ein

Wachstum von rund 8,5% erwartet. Gut möglich, dass sich die

Konsensprognose in den nächsten Wochen auf eine Größenordnung

zubewegt, die eher bei 5% liegt.

(Börsen-Zeitung, 06.04.2019)

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