30.01.2014 21:02:59
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Ostthüringer Zeitung: Peter Hahne kommentiert: Bahn/Bundeskartellamt
Gera (ots) - Es läuft mal wieder nicht besonders rund für die
Deutsche Bahn. Kürzlich geriet der Staatskonzern als
Versorgungsbahnhof für ausgediente Spitzenpolitiker in die
Schlagzeilen. Dann wurde bekannt, dass das Verkehrsministerium dem
Bahnvorstand nicht mehr zu trauen scheint und das Schienennetz
künftig selbst prüfen will. Gestern reihte sich nun auch noch das
Bundeskartellamt in die Kette schlechter Nachrichten ein: Die
Wettbewerbshüter sehen einen Anfangsverdacht, dass der Ex-Monopolist
seinen Wettbewerbern das Leben schwer macht. Nicht immer mit legalen
Mitteln. Vielleicht. Womöglich. Noch ist es zu früh, ein Urteil
darüber zu fällen, ob die Bahn ihre Mitbewerber beim Ticketverkauf
über den Tisch zieht. Das Kartellamt steht erst am Anfang einer
aufwendigen Prüfung. Dabei wird schwer zu bewerten sein, ob die Bahn
ihren Konkurrenten nur einen eingeschränkten Zugang zu ihren
Vertriebskanälen gewährt. Und ob dies wirklich dem Wettbewerb
schadet. Sicher: Die Bahn kann ihre Fahrkarten uneingeschränkt im
Reisezentrum verkaufen und hat so einen privilegierten Zugang zum
Kunden. Andererseits: Kann man die Bahn wirklich zwingen, dort auch
die Produkte ihrer Rivalen zu vermarkten? Das wäre ein bisschen so,
als würde man Aldi vorschreiben, Lebensmittel von Lidl zu verkaufen.
Freilich ist die Bahn nach wie vor das marktbeherrschende
Unternehmen. Ein Monopolist aber ist sie nicht mehr. So sehr die
Deutschen mit ihrer Bahn auch hadern mögen - auch die Bahn hat ein
faires Verfahren verdient.
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