06.03.2017 15:31:41

Original-Research: SYGNIS AG (von GBC AG):

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Original-Research: SYGNIS AG - von GBC AG

Einstufung von GBC AG zu SYGNIS AG

Unternehmen: SYGNIS AG

ISIN: DE000A1RFM03

Anlass der Studie: GBC Managementinterview

Letzte Ratingänderung:

Analyst: Cosmin Filker

Das vergangene Geschäftsjahr war bei der SYGNIS AG von den Übernahmen des

Proteomik-Spezialisten Expedeon Holdings Ltd. und zuletzt des

Elektrophorese-Ausrüsters C.B.S. Scientific geprägt. Darüber hinaus hat die

Gesellschaft eine Reihe von neuen vielversprechenden Produkten in den Markt

eingeführt. Wir haben mit den SYGNIS-Vorständen Pilar de la Huerta und Dr.

Heikki Lanckriet über die Potenziale der beiden Übernahmen sowie der

Produktpipeline gesprochen.

GBC AG: Im Juli 2016 hatte die SYGNIS AG die Akquisition der Expedeon

Holdings Ltd. bekannt gegeben. Zum Erwerbszeitpunkt standen neben der

Ausweitung der Produktpalette um den Bereich Proteomik insbesondere

mögliche Synergieeffekte sowie die Nutzung der Expedeon-Vertriebskanäle im

Vordergrund. Haben sich die Erwartungen hinsichtlich der Expedeon-

Integration erfüllt?

Pilar de la Huerta: Unsere Erwartungen wurden voll erfüllt. Die Integration

von Expedeon wurde bis November 2016 vollständig abgeschlossen, was eine

große Herausforderung war. Wir haben den Vertriebsmitarbeitern der Expedeon

unsere Technologie nähergebracht, unsere gesamte Produktion nach Cambridge

verlagert sowie die gesamten Verwaltungsprozesse integriert und optimiert.

Bis Ende 2016 wurden diese Maßnahmen abgeschlossen, was sofort

Synergieeffekte nach sich ziehen dürfte, mit einer Einsparung der nun

kombinierten Unternehmensstruktur von jährlich mehr als eine halbe Million

Euro. Diese Effekte werden erstmals während des laufenden Geschäftsjahres

2017 sichtbar werden, wohingegen in 2016 noch außerordentliche Aufwendungen

im Zusammenhang mit dem Integrationsprozess angefallen sind. Auch

hinsichtlich der Umsatzsituation werden sich positive Effekte einstellen.

Der Expedeon-Vertrieb hat mittlerweile ein gutes Verständnis für unsere

Technologie entwickelt. Die steigenden Umsätze zum Jahresende 2016 sowie in

den ersten Monaten 2017, welche im Rahmen unserer Erwartungen ausgefallen

sind, belegen dies.

GBC AG: Ende 2016 wurde die in San Diego ansässige C.B.S. Scientific

erworben und damit die Produktpalette um den Bereich Elektrophorese

erweitert. Wie steht dieser neue Bereich in Beziehung zu den von der SYGNIS

AG abgedeckten Geschäftsfeldern Genomik und Proteomik?

Dr. Heikki Lanckriet: CBS hat einen sehr starken Track Record im Bereich

der Elektrophorese, einer Technologie zum Trennen von Biomolekülen, wie

etwa DNA und Proteine, durch die Verwendung eines elektrischen Feldes.

Tatsächlich wird Elektrophorese für die DNA-Sequenzierung sowie für die

Erkennung von DNA-Mutationen verwendet. Wir haben ja bereits durch den

Erwerb der Expedeon eine Expertise in diesem Bereich aufgebaut, wobei die

SYGNIS-Produkte hochmargige Verbrauchsgüter für proteinbasierte Anwendungen

sind. Die Produkte der CBS decken hingegen sowohl den DNA- als auch den

Proteinbereich ab. Damit wird das synergetische Potenzial der CBS-

Produktpalette ersichtlich, die sehr gut in die von uns anvisierte größere

Abdeckung des Workflows in diesem Bereich hineinpasst.

GBC AG: Welche Synergieeffekte sind aus dieser Akquisition zu erwarten?

Dr. Heikki Lanckriet: Wie beschrieben ergeben sich auf Produktebene klare

Synergiepotenziale aus dem Erwerb der CBS. Zusätzlich dazu gibt es aber

auch auf Vertriebsebene die Möglichkeit Synergien zu heben. CBS verfügt

dabei über enge Partnerschaften mit wichtigen internationalen

Vertriebspartnern wie etwa VWR und Fisher Scientific. Wir sind bereits in

Gesprächen, um auch unsere bisherige Produktpalette über diese

Vertriebskanäle zu verkaufen, was einen entsprechend positiven Effekt auf

unsere Umsätze aber auch auf die Markenwahrnehmung haben dürfte. Zusätzlich

sollen auch die Vertriebskanäle der SYGNIS für die CBS-Produkte verwendet

werden. Darüber hinaus ergeben sich alleine aus der Zusammenführung der

SYGNIS-Standorte in San Diego (USA) mit dem CBS-Standort in San Diego

signifikante Einsparpotenziale. Dieser Prozess sollte bis zum Ende des

zweiten Quartals 2017 abgeschlossen sein und damit ist mit den ersten

Einspareffekten ab dem dritten Quartal 2017 zu rechnen.

GBC AG: Die C.B.S. Scientific ist bereits profitabel. Was bedeutet diese

Akquisition für die operative Entwicklung der SYGNIS AG?

Dr. Heikki Lanckriet: Unser Ziel, den operativen Break-Even bis zum Ende

2017 zu erreichen, bleibt bestehen. Während CBS bereits profitabel ist,

werden die Integrationskosten einen Einfluss auf die Ertragssituation des

ersten Halbjahres 2017 haben. Ich muss an dieser Stelle nochmals die

Wichtigkeit der Investitionen in Vertrieb und Marketing herausstellen.

Unsere TruePrime DNA-Amplifikations-Technologie ist wirklich eine tolle

Technologie. Um aber weit verbreitet zu werden, benötigt jedes neue,

innovative Produkt, eine hochqualifizierte Vertriebs- und

Marketinginfrastruktur. Mit den erwarteten Cashflows der CBS werden wir

unsere operative Entwicklung sowie auch die Potenziale unserer

Weltklasseprodukte vorantreiben. Wir erwarten, dass der Erwerb der CBS

einen positiven Beitrag zum Erreichen des Break-Even im zweiten Halbjahr

2017 leisten wird.

GBC AG: Ebenfalls Ende 2016 erfolgte die Markteinführung des TruePrimeTM

Liquid Biopsy Kit, womit nun auch der Flüssigbiopsie-Markt adressiert wird.

Wie sieht die Konkurrenzsituation hier aus und welche Marktpotenziale

liegen in diesem Teilsegment des Diagnostikmarktes vor?

Dr. Heikki Lanckriet: Der Markt für Liquid Biopsy ist ein stark wachsender

Bereich, der bereits von vielen großen Teilnehmern adressiert wird, die

Teil dieses potenziell lukrativen Marktes werden wollen. Der Illumina-Spin-

out Grail plant beispielsweise eine Milliarde Dollar für die Entwicklung

einer Krebsfrüherkennung auf Basis der Liquid Biopsy-Technologie zu

investieren. Meiner Ansicht nach wird der klinische Diagnostikbereich, hier

insbesondere die Krebsdiagnose und -Überwachung, künftig auf den immer

stärker etablierten Liquid Biopsy-Technologien basieren. Die

Marktpotenziale für eine vollständig neuartige Liquid Biopsy-Technologie

sind enorm. Wir glauben, dass die SYGNIS TruePrime LB eine solche

Technologie ist. Frühdiagnostik ist besonders bei der Krebserkennung

wichtig. Technologien, die kleinste DNA-Mengen so amplifizieren, dass diese

für die Analyse und Diagnose geeignet sind, dürften zukünftig den

Goldstandard darstellen. Die SYGNIS-Technologie zeichnet sich mit einer

hohen Sensitivität und Genauigkeit hier besonders aus. Daher sind wir

überzeugt, dass wir gut positioniert sind, um erfolgreich im Markt für

Liquid Biopsy zu werden.

GBC AG: Kürzlich wurde die Einführung von TrueHelix, einer neuen

Bioinformatik-Serviceplattform bekannt gegeben, wodurch die SYGNIS-Kunden

ihre Proben auf mögliche Kontaminationen überprüfen können. Wie

funktioniert TrueHelix und welche zusätzlichen Potenziale ergeben sich aus

dem Einstieg in den NGS-Anwendermarkt?

Dr. Heikki Lanckriet: TrueHelix ist unsere Bioinformatik-Plattform, mit der

wir planen eine Vielzahl von Tools und Auswertungen anzubieten, die unsere

Kunden bei der Analyse der Sequenzierung unterstützen. Nicht nur die

Amplifikation und die Sequenzierung der DNA sind komplex, auch die

Datenanalyse von NGS-Sequenzierungen ist ein herausfordernder Prozess.

Unser erstes Produkt, TruePure, ermöglicht es unseren Kunden nach den

Ursachen möglicher Kontaminationen in ihren Proben zu suchen. Sobald ein

Kunde seine Sequenzierung auf unsere Server in Deutschland hochgeladen hat,

suchen unsere Algorithmen nach Kontaminationen und senden diese Ergebnisse

über Email zurück. Es handelt sich dabei um einen voll automatisierten

Prozess, der rund um die Uhr angeboten wird. Mit unserer Bioinformatik-

Plattform verfolgen wir das Ziel, zusätzliche Sichtbarkeit und

Markenbekanntheit für SYGNIS und für die TruePrime-Produktfamilie zu

generieren, wobei wir gleichzeitig unsere Kunden in den finalen Schritten

der NGS unterstützen. Darüber hinaus geht dies mit unserer Strategie

einher, einen Mehrwert bei allen wichtigen Schritten des NGS-Prozesses

anzubieten.

GBC AG: Im Quartalsabschluss zum 30.09.2016 hatten Sie das Erreichen des

Break-Even auf Quartalsebene Ende 2017 in Aussicht gestellt. Ist dieses

Ziel weiterhin aktuell?

Pilar de la Huerta: Ja, wir planen weiterhin den Break-Even im vierten

Quartal 2017 zu erreichen. Zu einem gewissen Grad müssen wir einen guten

Mittelweg zwischen dem Erreichen des Break-Even und unseren Ambitionen zur

Fortsetzung des zweistelligen Umsatzwachstums verfolgen. Jedoch sind wir

der Auffassung, dass der Break-Even auf Basis des aktuellen Business Plans

zu erreichen ist und wir rechnen mit einer Steigerung der Rentabilität im

kommenden Geschäftsjahr 2018.

GBC AG: Frau Pilar de la Huerta, Herr Dr. Heikki Lanckriet, ich danke Ihnen

für dieses Gespräch.

Die vollständige Analyse können Sie hier downloaden:

http://www.more-ir.de/d/14815.pdf

Kontakt für Rückfragen

Jörg Grunwald

Vorstand

GBC AG

Halderstraße 27

86150 Augsburg

0821 / 241133 0

research@gbc-ag.de

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Offenlegung möglicher Interessenskonflikte nach §34b Abs. 1 WpHG und FinAnV Beim oben analysierten Unternehmen ist folgender möglicher Interessenkonflikt gegeben: (4,5a,5b,6a,7,10,11); Einen Katalog möglicher Interessenkonflikte finden Sie unter:

http://www.gbc-ag.de/de/Offenlegung.htm

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-------------------übermittelt durch die EQS Group AG.-------------------

Für den Inhalt der Mitteilung bzw. Research ist alleine der Herausgeber bzw.

Ersteller der Studie verantwortlich. Diese Meldung ist keine Anlageberatung

oder Aufforderung zum Abschluss bestimmter Börsengeschäfte.

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