02.05.2015 10:37:37
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neues deutschland: Entschädigungen für Griechenland: Historiker für abschließenden Reparationsvertrag / Karl Heinz Roth plädiert für neues "1968" in der Erinnerungspolitik
Es sei "völkerrechtlich eindeutig", dass die Frage der Reparationen für Griechenland bisher nicht abschließend beantwortet wurde, so der Historiker. Was er in den Akten der deutschen Außenpolitik gelesen habe, die sich mit dem Thema Entschädigung befassen, habe ihn "bestürzt: Wie extrem arrogant und herablassend mit den Forderungen aus Athen umgegangen wurde! Es gab ein paar Brosamen vom deutschen Herrentisch in den 1950er und 1960er Jahren - aber letztlich wurden die Griechen immer auf den Sankt Nimmerleinstag vertröstet."
Roth verwies zudem auf "das ungeheure Defizit in der Erinnerungskultur". Es würden "nur Krokodilstränen vergossen", aber eine "materielle Wiedergutmachung" werde von den Zuständigen "gar nicht in Betracht gezogen". Der Historiker sprach sich daher für ein "neues 1968" aus: Seine "Generation, die der Kinder der Täter, hat in den 1960er und 1970er Jahren einen langen Kampf um die Aufklärung von NS-Verbrechen und die Aufarbeitung der Schuld geführt", erinnerte Roth, der zu den Aktivisten der 1968er-Bewegung gehörte. Heute werde "einem schnell klar: Auch die Enkel der Täter müssen jetzt einen solchen Kampf führen".
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