10.07.2014 20:15:58
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Neue Westfälische (Bielefeld): KOMMENTAR Günstige Wohnungen gesucht Kreative Lösungen Alexandra Jacobson, berlin
Bielefeld (ots) - Deutschland wird älter, und die Bevölkerung
schrumpft. Doch das heißt nicht, dass sich die Situation auf dem
Wohnungsmarkt entspannen würde. Der Zuzug in die Ballungsräume hält
unvermindert an. Dort ist günstiger Wohnraum Mangelware. Es wird
nicht genügend gebaut, um die Bedürfnisse gerade der sozial
schwächeren Wohnungssuchenden zu stillen. Dazu kommt, dass im
Vergleich zu früher immer mehr Alleinlebende eine Wohnung suchen. Die
Große Koalition hat sich beim Thema Bauen und Wohnen einiges
vorgenommen. Bisher stand vor allem die Mietpreisbremse von
Justizminister Heiko Maas im Vordergrund. Die ist wichtig, damit bei
Neuvermietungen keine Mondpreise verlangt werden können. Aber die
Preisbremse kurbelt nicht den Wohnungsbau an. Deshalb gilt sie für
Neubauten auch gar nicht - jedenfalls nicht für die Erstvermietung.
Nein, die Gretchenfrage ist heutzutage eine ganz andere. Warum wird
so wenig gebaut? Und wie kann man das ändern? Bundesumweltministerin
Barbara Hendricks hat nun mit Vertretern von Ländern, Kommunen und
Verbänden ein "Bündnis für bezahlbares Wohnen und Bauen" gegründet.
Das Thema ist in der letzten Wahlperiode vernachlässigt worden. Jetzt
sind immerhin schon mal eine Belebung des sozialen Wohnungsbaus und
eine Erhöhung des Wohngeldes angekündigt worden. Wichtig ist aber
auch, dass die private Bautätigkeit angeregt wird. Da stellt sich die
Frage nach den Kosten des Wohnungsbaus. Dem will sich das neue
Bündnis explizit widmen. Das ist überfällig. Der Mieterbund fordert
schon seit langem die kritische Überprüfung von
Baunutzungsverordnungen. Wenn es darum geht, relativ schnell dringend
benötigte Wohnungen für Menschen mit niedrigem Einkommen zu bauen,
sind der Sinn und Zweck von Standards zu überdenken. Ob da etwa jede
Stellplatzauflage oder jede Begrenzung von Geschossflächen überall
notwendig sind, gehört zu den offenen Fragen, die zu klären sind.
Kreative Lösungen sind gefordert. Ob die neue Initiative fürs Bauen
nicht nur heiße Luft produziert, sondern Ergebnisse bringt, wird sich
spätestens im Herbst 2015 zeigen. Dann steht die erste Zwischenbilanz
an.
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