08.01.2015 21:27:59
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Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar Folgen des Anschlags von Paris Es gibt Hoffnung CARSTEN HEIL
Bielefeld (ots) - So grausam der Überfall in Paris am Mittwoch
war, er scheint am Tag danach in weiten Teilen Europas das Gegenteil
seines eigentlichen Zieles zu bewirken. Die Verbrecher wollten Hass
und Zwietracht säen. Sie ernten Solidarität, Zusammenhalt und
ernsthafte friedliche intellektuelle Auseinandersetzungen. Die
Menschen in ganz Europa solidarisieren sich mit den Opfern, sie
stehen ein für Pressefreiheit, und - besonders wichtig - sie
verdammen nicht pauschal den Islam und dessen Anhänger. Alle
vernünftigen Kräfte unterscheiden zwischen den Tätern und der
Religion, in dessen Namen sie angeblich mordeten. Die Täter haben mit
dem muslimischen Glauben nichts zu tun. Zum gegenseitigen Verständnis
tragen in diesen Tagen die sehr klaren, schnellen und klugen
Äußerungen der Muslime und ihrer Gemeinden bei. Ob in Paris, London
oder Ostwestfalen-Lippe - überall stellen Würdenträger des Islams und
ganz normale Gläubige klar, wie sehr sie die böse Tat verurteilen. So
schnell geschah das bei ähnlichen Gelegenheiten in der Vergangenheit
oft nicht. Im Gegenzug informieren sich Nichtmuslime zunehmend über
den Islam und diskutieren darüber. Denn nur wer von Andersgläubigen
etwas weiß, kann ihnen vernünftig begegnen und sich ein sachliches
Urteil erlauben. Wie nötig die Beschäftigung miteinander ist, zeigt
der Religionsmonitor der Bertelsmann-Stiftung. Die Lage ist brenzlig.
Die Angst vor dem Islam nimmt zu. Vor allem dort, wo die Menschen
wenig Kontakt zu Muslimen haben und wenig von ihnen wissen. Im Osten
der Republik haben mehr Menschen Angst vor dem Islam als
beispielsweise in Nordrhein-Westfalen. In NRW leben aber sehr viel
mehr Muslime als zwischen Rostock und Dresden. Die Reaktion der
aufgeklärten westlichen Gesellschaften auf den Überfall auf die
Pariser Redaktion macht Hoffnung. Und sie macht deutlich, dass der
radikale Islamismus auf viele Arten bekämpft werden kann, nicht nur
mit polizeilichen und juristischen Mitteln.
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