16.09.2013 22:14:58
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Neue OZ: Kommentar zu Syrien
Jetzt ist es quasi amtlich: Es gibt "klare Beweise" für den Einsatz von Giftgas in Syrien, so die UN-Inspekteure, die vor Ort waren. Wer noch Zweifel hegte, kann sie begraben. Der Befund ist erschütternd, zumal das nachgewiesene Nervengas Sarin zu den am meisten gefürchteten Kampfstoffen gehört. Man riecht es nicht, man schmeckt es nicht - und doch kann es binnen Minuten tödlich sein. Dass sich die Diplomatie darauf konzentriert, diese Massenvernichtungsmittel aus Syrien zu verbannen, ist nur folgerichtig. Denn das Töten wird damit noch einfacher und noch effektiver.
Zu Recht brandmarkt UN-Generalsekretär Ban Ki Moon den Einsatz von Sarin als Kriegsverbrechen. Bitter nur, dass Kriegsverbrechen in Syrien auch ohne Giftgas an der Tagesordnung sind. Gewalt und Gegengewalt haben zu einer Orgie der Vernichtung geführt, die nicht einmal vor Krankenhäusern haltmacht. Ja, es werden angeblich sogar Ärzte gezwungen, Folteropfer am Leben zu halten, damit man sie weiter foltern kann.
Diesen Wahnsinn können, wenn überhaupt, nur die USA und Russland stoppen. So wie es aussieht, geht es ihnen aber weniger um die vielen Opfer, sondern vor allem darum, Gesicht und Einfluss zu wahren. Anders ist nicht zu erklären, dass die diplomatischen Bemühungen zur Eindämmung der Krise schon wieder stocken. Perversion herrscht nicht nur im Kriegsgebiet, sondern auch am Verhandlungstisch.
Uwe Westdörp
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