04.11.2013 22:13:59
|
Neue OZ: Kommentar zu Schulen
Es ist das gute Recht der Lehrer, sich gegen eine Verschlechterung ihrer Arbeitsbedingungen zur Wehr zu setzen, auch wenn es "nur" um eine Stunde geht. Das Gegenargument, dass in anderen Bundesländern und Schulformen Lehrkräfte schon jetzt mehr Unterrichtsstunden leisten müssen als an niedersächsischen Gymnasien, führt nicht sonderlich weit, die föderalen Unterschiede sind groß genug, um Vergleiche zumindest schwierig zu gestalten. Nur ob die Lehrer sich mit dem Boykott von Klassenfahrten einen Gefallen tun, darf bezweifelt werden. Zwar ist es eine wirkmächtige, weil plakative Form des Protests. Er trifft aber weniger die Regierung als vielmehr die Schüler, auf deren Rücken der Arbeitskampf geführt wird.
Die Landesregierung steht vor Zusatzinvestitionen in dreistelliger Millionenhöhe. Die Inklusion will bezahlt werden, der Ausbau der Ganztagsschulen ebenso, mittelfristig eventuell die Rückkehr zum Abitur nach 13 Jahren, all das kostet Geld. Dass die Regierung nach Einsparmöglichkeiten im betreffenden Ressort sucht, ist nachvollziehbar. Dass niemand gerne herangezogen wird, um Finanzierungslücken zu füllen, allerdings auch. Es ist eine ansonsten recht treue Klientel, mit der sich SPD-Ministerpräsident Stephan Weil da anlegt. Dass er nicht davor zurückschreckt, ist durchaus mutig zu nennen, zumal seiner Amtskollegin Hannelore Kraft in NRW eine ganz ähnliche Auseinandersetzung nicht gut bekommen ist.
Maik Nolte
OTS: Neue Osnabrücker Zeitung newsroom: http://www.presseportal.de/pm/58964 newsroom via RSS: http://www.presseportal.de/rss/pm_58964.rss2
Pressekontakt: Neue Osnabrücker Zeitung Redaktion
Telefon: +49(0)541/310 207
Wenn Sie mehr über das Thema Aktien erfahren wollen, finden Sie in unserem Ratgeber viele interessante Artikel dazu!
Jetzt informieren!