14.11.2013 22:19:14
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Neue OZ: Kommentar zu Prozesse / Wulff
Auf diesen Tag hatte sich Christian Wulff offenbar lange und akribisch vorbereitet. In der Manier eines Anwalts in eigener Sache trumpfte der gelernte Jurist am ersten Prozesstag mit einem fulminanten Auftritt auf - angriffslustig und pointiert. Das zeigte Wirkung. Der ehemalige Präsident stellte eindrucksvoll unter Beweis, dass er mit aller Kraft um seine Ehre kämpfen und vom Vorwurf der Korruption freigesprochen werden will.
Vor allem in einem Punkt dürfte Wulff es den Strafverfolgern schwerer gemacht haben: in der Beurteilung seines Einsatzes für den Film "John Rabe". Es handelte sich dabei in der Tat um ein löbliches Projekt, zumal es nebenbei auch geeignet war, die Beziehungen zu China zu verbessern. Dass es zur Unterstützung dieses Filmes erst noch eines besonderen Anstoßes wie einem gesponserten Trip zum Oktoberfest bedurfte, erscheint fraglicher denn je. Auf jeden Fall ist es Aufgabe der Staatsanwaltschaft, Wulff nachzuweisen, dass er hier Engagement quasi gegen Cash entfaltet hat.
Gespannt sein darf man nun also auf die Zeugen, die auf Initiative der Strafverfolger unlautere Praktiken zwischen dem Politiker Wulff und dem Filmunternehmer Groenewold darlegen sollen. Das dürfte ein zähes Ringen werden, mit viel Klein-Klein, aber wohl auch peinlichem Stochern im Privatleben betroffener Menschen. Dass dafür selbst die großzügig angesetzte Zeit bis April nicht reichen soll, klingt erschreckend.
Hans Brinkmann
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