20.09.2013 22:14:59
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Neue OZ: Kommentar zu Papst
Seit seinem Amtsantritt hat Papst Franziskus schon mehrfach positiv überrascht, in Stilfragen wie im Ton. Die aufsehenerregenden Äußerungen in seinem jüngsten Interview übertreffen noch einmal die bisherigen Aussagen. Damit hat der Argentinier erneut viel Staub weggepustet.
Der Papst fördert ein Klima in der Kirche, das sich von dem seines Vorgängers Benedikt radikal unterscheidet. Denn der Schlüsselbegriff für Franziskus lautet Barmherzigkeit. Für das Kirchenoberhaupt zählen die Liebe Gottes und die Barmherzigkeit weit mehr als die katholische Lehre, ohne dass diese damit gleich- oder gar ungültig geworden wäre. Erst der Glaube, dann die Moral: So lässt sich diese Haltung auf den Punkt bringen.
Geändert hat sich damit die Gewichtung. Erneut zeigt sich der Papst als ganz großer Kommunikator. Worauf er abzielt, ist eine offene und menschenfreundliche Kirche, die niemanden ausgegrenzt, Schwule und Lesben nicht und Frauen nach einer Abtreibung auch nicht. Eine Beliebigkeit der Werte ist damit jedoch keineswegs verbunden. Behutsam leitet der Papst eine beeindruckende Reform ein, die hoffen lässt, auch im Hinblick auf die römische Kurie und die Rolle der Frau in der Kirche. Doch wer Franziskus in Schubladen wie liberal oder konservativ einordnen will, läuft fehl. Diese starren Kategorien werden ihm nicht gerecht.
Christof Haverkamp
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