29.01.2016 12:00:45

Neue EU-Brokerregeln könnten US-Besitz an Europas Firmen beflügeln

   Von David Wighton

   LONDON (Dow Jones)-- Möglicherweise könnten bald mehr US-Investoren Anteile an europäischen Firmen halten. Grund sind ungewollte Folgen von geplanten Änderungen der Art und Weise, wie Investoren in Europa für das Aktienresearch von Brokern zahlen. Die Reformen machen es nämlich für die Broker attraktiver, US-Vermögensverwaltern ihre Dienste anzubieten. Diese Investoren wiederum könnten beherrschende Aktionäre in kleineren europäischen Firmen werden, so Numis, eine der führenden britischen Brokerfirmen.

   Dessen Chef Oliver Hemsley meint, dass die neuen EU-Regeln ganz entscheidend die Researchmenge mindern, für die europäische Vermögensverwalter zu zahlen bereit sind. "Diese wird sich sicherlich um die Hälfte - wenn nicht sogar um mehr - reduzieren." Doch da die Regeln nicht für US-Fondsmanager gelten, die außerhalb der EU operieren, werden etwa britische Broker zunehmend versuchen, US-Kunden zu gewinnen. "Über eine gewisse Zeitdauer werden Sie mehr US-Aktionäre in britischen Firmen sehen. Ich glaube, diese werden ziemlich dominieren."

   Historisch betrachtet, wurde das Analystenresearch immer durch Gebühren finanziert, die Investmentfonds an Broker für den Kauf und Verkauf von Aktien überwiesen. Doch die EU-Kommission will verlangen, dass die Zahlung für das Research komplett getrennt wird von den Handelsgebühren.

   Zwar rechnen Branchenvertreter nach erbittertem Widerstand noch mit einer Verwässerung der Regeln. Doch auch dann machten die Regeln immer noch einen großen Unterschied, ärgert sich Hemsley. Europäische Investoren wollten dann weniger Research kaufen, woraus folgen könnte, dass sich der Besitz kleinerer europäischer Firmen zunehmend nach außerhalb der EU verlagert. Das wiederum würde zwar nicht zwangsläufig den Unternehmen schaden, da Firmen wie Numis schon heute ein Drittel ihres Umsatzes mit dem Verkauf von britischen Aktien an US-Investoren erwirtschafteten. "Aber mit der Zeit wandert das Geschäft auf die andere Seite des Atlantiks und ich bin nicht sicher, ob das gut für London ist." US-Investoren gehörten Ende 2014 rund 24,9 Prozent aller in Großbritannien gelisteten Firmen, so die Statistikbehörde des Landes.

   Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com

   DJG/DJN/axw/smh

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   January 29, 2016 05:40 ET (10:40 GMT)

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