12.02.2022 15:18:38

Moskau: US-Verhalten ermutigt Kiew zu gewaltsamem Vorgehen im Donbass

MOSKAU (dpa-AFX) - Russland hat den USA vorgeworfen, mit Warnungen vor einer russischen Aggression im Ukraine-Konflikt die Kriegsgefahr selbst zu erhöhen. Die "Propaganda-Kampagne" der Vereinigten Staaten und ihrer Verbündeten verfolge "provokative Ziele", teilte Moskau nach einem Telefonat von Außenminister Sergej Lawrow und seinem US-Kollegen Antony Blinken am Samstag mit. Kiew werde zu "einer Sabotage der Minsker Vereinbarungen und schädlichen Versuchen einer militärischen Lösung des "Donbass-Problems ermutigt", hieß es.

Moskau wirft Kiew immer wieder vor, seine Verpflichtungen aus dem 2015 im belarussischen Minsk beschlossenen Friedensplan für die Ostukraine nicht zu erfüllen. Anders als der Westen sieht Russland eine Kriegsgefahr zudem eher von ukrainischer Seite und befürchtet, dass diese versuchen könnte, die abtrünnigen Gebiete in Luhansk und Donzek mit Gewalt zurückzuholen.

Die USA hingegen warnten am Freitag davor, dass möglicherweise schon in der nächsten Woche ein russischer Einmarsch im Nachbarland Ukraine erfolgen könnte. Washington kündigte auch die Verlegung weiterer 3000 Soldaten nach Europa an. Mehrere Staaten - darunter auch Deutschland

- riefen ihre Bürger daraufhin zur Ausreise auf.

Aus Moskau hieß es zudem, Lawrow habe in dem Gespräch mit Blinken auch kritisiert, dass der Westen bislang zentrale russische Forderungen nach Sicherheitsgarantien ignoriere. Der Kreml fordert unter anderem ein Ende der Nato-Osterweiterung und will insbesondere eine Aufnahme der Ukraine in das westliche Militärbündnis verhindern. Die Nato hat dieser Forderung eine Absage erteilt und beruft sich auf die freie Bündniswahl von Staaten./haw/DP/zb

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