01.11.2017 21:33:56
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Mittelbayerische Zeitung: "Die Freheit des Einzelnen" / Ein Kommentar der Mittelbayerischen Zeitung zur Katalonien-Krise
Regensburg (ots) - Carles Puigdemont hat alles riskiert - und
alles verloren. Mit seiner Flucht nach Belgien - oder wie sonst soll
man es nennen, wenn jemand am Tag der Anklageerhebung ins Ausland
abdampft? - hat sein Scheitern im Kampf um Unabhängigkeit besiegelt.
Der Mann, der die Freiheit der Region auch mit ungesetzlichen Mitteln
durchboxen wollte, zieht nun die eigene Freiheit vor. Immerhin: Bis
zu 30 Jahre Haft drohen dem abgesetzten Regionalpräsidenten in
Spanien. Dass er aus dem Zufluchtsort Brüssel behauptet, sich jedem
fairen rechtsstaatlichen Verfahren stellen zu wollen, klingt seltsam
dünn aus dem Mund eines Politikers, dem Rechtsstaatlichkeit zuletzt
keinen Pfifferling wert war. Als Geflüchteter hat Carles Puigdemont
das Potenzial verspielt, von Separatisten in Katalonien zum Märtyrer
stilisiert zu werden. Mariano Rajoy wird sich die Hände reiben. Dabei
hat auch der Ministerpräsident eine üble Rolle in dem
Unabhängigkeitsdrama eingenommen. Sein Vorgehen, inklusive brutaler
Polizeigewalt während des Referendums, ließ die Krise eskalieren.
Carles Puigdemont ist über alle Berge, aber die Probleme in seiner
Heimat sind damit nicht gelöst. Spanien und Europa blicken auf Rajoy.
Er muss nun zeigen, dass er es versteht, alle Spanier zu respektieren
und sie hinter den gemeinsamen Zielen des Königreichs zu vereinen.
Und damit steht nach wie vor viel auf dem Spiel.
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