30.09.2023 07:01:00
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Metaller-KV - Erste Runde im Zeichen moderater Gewerkschaftsforderung
Rund 200.000 Beschäftigte hat die Metallindustrie, dazu kommen noch ca. gleichviel im Metallgewerbe, das auch kurz vor Verhandlungsbeginn steht. Hier haben die Arbeitgebervertreter schon angekündigt dass ihnen selbst die Abgeltung der Inflation der vergangenen zwölf Monate - die sogenannte rollierende Inflation - von 9,6 Prozent noch zu hoch ist. Einen Abschluss darunter haben die Arbeitnehmervertreter von PRO-GE und GPA jedoch immer ausgeschlossen. Neben dem Geld geht es auch um das Rahmenrecht, also etwa ein früheres Erreichen der sechsten Urlaubswoche oder die individuelle Möglichkeit einer Freizeitoption (keine Lohnerhöhung, dafür mehr Freizeit).
Weitere Gewerkschafts-Forderungen betreffen unter anderem die rund 8.000 Lehrlinge in der Metallindustrie. Nach Abschluss ihrer Lehre sollen sie künftig bei der Einstufung dem Gehaltsschema von Absolventinnen und Absolventen höherer berufsbildender Schulen gleichgestellt werden. Zurzeit betrage der Einkommensunterschied in der Grundstufe 390 Euro brutto.
Dass hohe Abschlüsse zu einer Lohn-Preis-Spirale führen könnten sehen die Ökonomen vom Wirtschaftsforschungsinstitut (WIFO) und vom Institut für höhere Studien (IHS) nicht. Nicht zuletzt deswegen weil 80 Prozent der Produktion in den Export gehen würde. Und es wichtig sei, mit entsprechenden Lohnabschlüssen auch die Kaufkraft zu stärken. Nichtsdestotrotz schwebe über der Industrie das Gespenst der Rezession.
Durch die hohe Inflation in den vergangenen Monaten habe es einen Reallohnverlust gegeben, werde aber nun auf dem Niveau der rollierenden Inflation von 9,6 Prozent - bei gleichzeitig aktuell sinkender Teuerung - abgeschlossen, könnte es im kommenden Jahr wieder einen merkbaren Einkommensanstieg geben. Eine Messlatte für die Einigung bei den Metallern ist auch die kürzlich von der Bundesregierung beschlossene Pensionserhöhung von 9,7 Prozent. Laut Industrievertretern betragen die Lohnkosten in der Metalltechnischen Industrie rund zehn Milliarden Euro pro Jahr, entsprechend hoch wären die Mehrkosten selbst bei nur einem Prozent mehr Entgelt.
stf/phs
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