05.09.2016 14:48:45
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Merkel und Schäuble würdigen G20 in Hangzhou
Von Stefan Lange
HANGZHOU (Dow Jones)--Kanzlerin Angela Merkel und Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble haben ein positives Fazit des G20-Gipfels in Hangzhou gezogen. Beide würdigten zum Abschluss des zweitägigen Treffens in der ostchinesischen Provinzhauptstadt die Bekenntnisse aller 20 Staats- und Regierungschefs zur Stärkung der Weltwirtschaft.
Insbesondere der Aspekt eines nachhaltigen Wachstums werde in dem G20-Verbund immer stärker berücksichtigt, erklärte Merkel in Hangzhou. Die G20 legten dazu eine "Blueprint for the innovative growth" vor, also eine Blaupause für innovatives Wachstum, die aber bislang lediglich Absichtserklärungen und noch keine konkreten Maßnahmen enthält.
Merkel erklärte, breiten Raum in der Debatte habe das Thema Klimaschutz eingenommen. "Da hat sich der gesamte Ansatz schon sehr geändert", sagte Merkel. Die G20 debattierten erstmals in breitem Rahmen das Thema "Green Finance" und damit die Möglichkeiten, Gelder nachhaltig in grüne Technologien und grüne Umweltfinanzierung zu investieren. Dies soll auch dazu dienen, den Klimawandel zu stemmen. Entsprechende Absichten finden sich auch in der Abschlusserklärung des G20-Gipfels.
Fokus auf "Industrie 4.0" Ein weiterer Schwerpunkt war Merkel und Schäuble zufolge die Digitalisierung der Wirtschaft. Das Gastgeberland China verfolgt hier unter dem Motto Industrie 4.0 einen ähnlichen Weg wie Deutschland, das umgekehrt im Reich der Mitte als großes Vorbild gilt, wie mehrfach aus Delegationskreisen betont wurde. Schäuble wies in diesem Zusammenhang aber auch darauf hin, dass die Digitalisierung "neue Formen der Steuervermeidung" schaffe.
Einen Treffer landeten Merkel und Schäuble in ihren Verhandlungen mit dem Bemühen, die Überproduktion beim Stahl einzudämmen. Die Kanzlerin sprach von "bemerkenswerten" Fortschritten, und in der Tat wurde die Überproduktion von allen G20-Staaten als globales Problem anerkannt - also auch von China, das als größter Verursacher von Stahlüberkapazitäten gilt.
Schäuble betonte die Bedeutung eines neuen Ansatzes der G20, den Fokus auf Investitionen auf dem afrikanischen Kontinent zu richten. Merkel verwies darauf, dass es allein in der EU zehn Mal mehr Direktinvestitionen gebe als in ganz Afrika. Dies zeige, auch mit Blick auf die Flüchtlingsfrage, "wie dringend es ist, dass hier etwas passiert".
Kontakt zum Autor: stefan.lange@wsj.com
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September 05, 2016 08:17 ET (12:17 GMT)
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