01.02.2013 16:22:30
|
Merkel: Positive Zeichen für Fortschritte bei EU-US-Freihandelsabkommen
Von Beate Preuschoff
BERLIN--Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat beim Besuch von US-Vizepräsident Joe Biden die hohe Bedeutung eines Freihandelsabkommens zwischen den USA und Europa hervorgehoben und sich zugleich zuversichtlich gezeigt, dass es zum Abschluss eines solchen Freihandelsabkommens kommt. "Ich persönlich würde mir wünschen, dass wir in den EU-USA-Freihandelsverhandlungen vorankommen würden", sagte Merkel kurz nach Ankunft von US-Vizepräsident Joe Biden im Bundeskanzleramt in Berlin. "Da gibt es positive Zeichen", fügte sie hinzu. Sie sei US-Präsident Barack Obama "sehr dankbar, dass er dies auch von sich aus auf die Tagesordnung gesetzt hat", sagte die Bundeskanzlerin.
Deutschland macht sich neben Irland, Italien, den Niederlanden und Großbritannien für ein Freihandelsabkommen mit den USA stark. Der EU-Ratsvorsitzende, Irlands Regierungschef Enda Kenny, hatte angekündigt, schon bald entsprechende Verhandlungen mit den USA aufnehmen zu wollen. Allerdings hatte er die Erwartungen auf einen raschen Abschluss gedämpft. Damit rechne er nicht schon 2013 oder 2014, hatte er beim Weltwirtschaftsforum in Davos gesagt.
Merkel begründete ihre Haltung damit, dass in einer Zeit der Globalisierung, in der Kontinente wie Asien strategisch wichtig seien und sich weiterentwickelten, an der transatlantischen Freundschaft Jahr für Jahr weitergearbeitet werden müsse. Für Deutschland seien die Vereinigten Staaten nicht nur ein außerordentlich wichtiger Partner, sondern ein Freund, sagte die Kanzlerin.
Sie gratulierte US-Vizepräsident Biden wie US-Präsidenten Barack Obamas zur Wiederwahl und zur Amtseinführung. Beide hätten seit ihrer Wiederwahl bereits herausragende Aufgaben in Fragen des Haushalts und der wirtschaftlichen Erholung bewältigen müssen.
Merkel sagte, ein Thema ihres Meinungsaustausches mit dem US-Vizepräsidenten werde der Stand der Krisenbewältigung in Europa sein. "Wir werden darüber sprechen, auf welchem Weg Europa sich befindet, die Krise im Euroraum zu überwinden", sagte die Kanzlerin. Sie könne einige gute Botschaften weitergeben.
Zudem werde sie dem US-Vizepräsidenten über die geplanten weiteren Schritte berichten. Als weitere Gesprächsthemen nannte Merkel die Regulierung internationaler Finanzmärkte und das Weltwirtschaftswachstum. Eine enge Zusammenarbeit bestehe zudem zwischen den USA und Europa in Fragen der Sicherheit weltweit, insbesondere dem Einsatz in Afghanistan und im weltweiten Kampf gegen den Terrorismus.
Merkel drückte ihre Bestürzung über den Anschlag auf die amerikanische Botschaft in der Türkei aus. Bei einem Selbstmordanschlag vor der US-Botschaft in der türkischen Hauptstadt Ankara am Freitag sind mindestens zwei Menschen getötet worden. Mindestens zwei weitere Menschen wurden bei der Explosion verletzt.
US-Vizepräsident Biden bezeichnete Deutschland als einen "absolut entscheidenden Partner" im transatlantischen Bündnis, das die Basis für alle Beziehungen in der Welt darstelle. Ohne ein starkes Europa und starke Verbindungen zu Europa sei es nicht vorstellbar, wie die USA ihre Interessen weltweit umsetzen könnten, sagte Biden. Der US-Vizepräsident sagte, er sehe die USA auf sehr gutem Weg bei der Lösung der von Vielen als "Fiskalkrise" beschriebenen Probleme. "Ich denke, es handelt sich um eine geringere Krise als viele denken", sagte Biden.
Kontakt zur Autorin: beate.preuschoff@dowjones.com
DJG/bep/hab
(END) Dow Jones Newswires
February 01, 2013 09:51 ET (14:51 GMT)
Copyright (c) 2013 Dow Jones & Company, Inc.- - 09 51 AM EST 02-01-13

Wenn Sie mehr über das Thema Aktien erfahren wollen, finden Sie in unserem Ratgeber viele interessante Artikel dazu!
Jetzt informieren!