08.04.2008 09:48:00

MAN-Chef dämpft Fusionsfantasien - Allianzen kein 'akutes Thema'

        MÜNCHEN (dpa-AFX) - MAN-Chef  Hakan Samuelsson hat Erwartungen auf einen Zusammenschluss mit VW-Nutzfahrzeuge  und Scania gedämpft. "Die jetzige Struktur als börsennotierte Firma besitzt Vorteile", sagte der der "Süddeutschen Zeitung" (Dienstag). "MAN kann vor allem dann erfolgreich wachsen, wenn es ein börsennotiertes Unternehmen bleibt. Die erfolgreichsten Lkw-Bauer sind eigenständige Unternehmen, bei denen Nutzfahrzeuge das Kerngeschäft sind." Allianzen seien derzeit kein Thema. Eine Abspaltung des Dieselmotoren- und Turbinengeschäfts vom MAN-Konzern lehnte Samuelsson erneut ab.

 

    Konflikte mit seinem Großaktionär VW, der sich erst kürzlich die Mehrheit bei Scania gesichert hatte, sieht Samuelsson nicht. "Mit Volkswagen haben wir einen zuverlässigen, industriellen Großaktionär, der unsere Wachstumsstrategie unterstützt, und ich bin sicher, dass wir diese Strategie auch in den Strukturen durchsetzen können, wie wir sie heute haben. Ich spüre da eine sehr große Unterstützung durch unseren Aufsichtsrat, auch durch die Vertreter unseres Großaktionärs."

 

    VW ist mit knapp 30 Prozent größter MAN-Anteilseigner und stellt in Ferdinand Piech auch den Aufsichtsratschef. Nach dem Scheitern der Scania-Übernahme durch MAN Anfang 2007 hatte der Wolfsburger Autokonzern angekündigt, eine Allianz des eigenen Nutzfahrzeuggeschäfts mit MAN und Scania anzustreben. Bei Scania sicherte sich VW Anfang März 68 Prozent der Stimmrechte, MAN hält weitere 17 Prozent.

 

    "Am Ende ist es wichtig, was eine Allianz am Ende industriell besser machen könnte als einzeln", sagte Samuelsson nun der "SZ". Ziel von MAN sei vor allem, den Lkw-Bereich als Kerngeschäft deutlich zu vergrößern. Auch beim Geschäft mit großen Dieselmotoren wolle der Konzern wachsen und hier Weltmarktführer werden. "Wir sind voll beschäftigt mit dem Ausbau unserer Kapazitäten - deshalb sind alle möglichen Allianzen kein akutes Thema für uns."/fj/stw

 

 

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