07.10.2014 15:14:30

MÄRKTE USA/Weitere Gewinnmitnahmen erwartet

   Von Thomas Rossmann

   Nach der jüngsten Aufwärtsphase und mit der US-Berichtssaison vor der Tür dürften die Investoren an der Wall Street auch am Dienstag zu Gewinnmitnahmen neigen. Dazu kommt die globale Konjunkturschwäche. Denn mit Ausnahme der USA gibt es derzeit überwiegend negative Nachrichten. So hat in Deutschland nach den schwachen Auftragseingängen vom Vortag nun auch die Industrieproduktion enttäuscht.

   Auch bekanntgewordene Aussagen der Bank of Japan dürften die Stimmung etwas belasten. So wurden die Erwartungen für die Produktion nach den jüngsten schwachen Konjunktursignalen etwas gesenkt, während für den Konsum in Japan etwas zuversichtlichere Töne angeschlagen wurden.

   "Dass sich das Ebola-Virus weiter ausbreitet und die IS jetzt auch verstärkt an der syrisch-türkischen Grenze kämpft, sind ebenfalls Gründe für die Investoren, sich erhebliche Sorgen zu machen", ergänzt Analyst Joao Monteiro von Valutrades.

   Der Future auf den S&P-500 fällt um 0,2 Prozent, für den Future auf den Nasdaq-100 geht es 0,1 Prozent abwärts. Die Agenda der US-Konjunkturdaten ist dagegen erneut leer. Mit Spannung werde auf die am Mittwoch anstehende Veröffentlichung des Fed-Protokolls der jüngsten Sitzung der Notenbank geschaut und ob sich daraus weitere Hinweise auf einen Termin für eine erste Zinserhöhung der US-Notenbank ableiten lassen.

   Auf Unternehmensseite ist es im Vorfeld der Berichtssaison ruhig. Am Mittwoch nach US-Börsenschluss wird Alcoa traditionell den Auftakt in die Zahlenflut der US-Unternehmen geben.

   Amazon verlieren vorbörslich 0,4 Prozent. Die Europäische Kommission schaut sich die Steuernachlässe des Internethändlers in Luxemburg näher an. Die Behörde hat eine eingehende Untersuchung zu den Steuervergünstigungen eingeleitet, die Amazon 2003 von den Luxemburger Behörden eingeräumt wurden. Bei den Vereinbarungen könne es sich um illegale Staatshilfen für den US-Konzern handeln, teilte sie mit. Die Kommission könnte Luxemburg in der Folge auffordern, die Nachzahlung von Steuern zu verlangen.

   Nach dem Kursdesaster der Aktie von GT Advanced Technologies am Montag dürfte es nun zu einer kräftigen Erholung kommen. Vor der Startglocke geht es um 15,6 Prozent nach oben. Allerdings hat die Aktie zu Wochenbeginn über 90 Prozent ihres Wertes eingebüßt, nachdem bekannt geworden war, dass das Unternehmen Gläubigerschutz beantragt hatte. Hintergrund ist, dass Apple nicht die Saphirgläser von GT Advanced für seine neuen iPhones verwenden wird.

   Nur wenig Bewegung gibt es an den Rohstoffmärkten. Für die Feinunze Gold müssen 1.206 Dollar bezahlt werden, genauso viel wie zum US-Settlement am Vortag. Damit scheint sich der Kurs leicht zu stabilisieren, nachdem er noch am Freitag mit dem starken US-Arbeitsmarktbericht auf den tiefsten Stand im laufenden Jahr gerutscht war.

   Für ein Barrel Öl der Sorte WTI müssen 89,95 Dollar bezahlt werden, nach 90,34 Dollar am Vortag. Bei den US-Anleihen setzt sich die Vortageserholung fort. Mit der negativen Tendenz an den Börsen gewinnen die Anleihen wieder an Attraktivität. Die Rendite zehnjähriger Titel reduziert sich um zwei Basispunkte auf 2,41 Prozent.

   Der Euro notiert um die Marke von 1,26 Dollar, die er am Montag im Zuge seiner Erholung zurückerobert hatte. Schwache Wirtschaftsdaten aus Europa, die Erwartung weiterer Lockerungsmaßnahmen durch die EZB sowie eine erste Leitzinserhöhung in den USA in den kommenden Monaten stellen allerdings eine schwere Bürde für die Gemeinschaftswährung dar, heißt es. Im Handel wird ein baldiger Test des Jahrestiefs bei 1,25 Dollar nicht ausgeschlossen. Aktuell notiert der Euro bei 1,2614 Dollar.

=== DEVISEN zuletzt +/- % Di, 8.11 Uhr Mo, 17.25 Uhr EUR/USD 1,2614 -0,07% 1,2623 1,2576 EUR/JPY 136,87 -0,16% 137,10 137,30 EUR/CHF 1,2113 -0,09% 1,2125 1,2126 USD/JPY 108,52 -0,09% 108,62 109,16 GBP/USD 1,6083 0,02% 1,6080 1,6012 === Kontakt zum Autor: thomas.rossmann@wsj.com

   DJG/DJN/ros/jhe

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   October 07, 2014 08:43 ET (12:43 GMT)

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