14.07.2014 15:08:30

MÄRKTE USA/Weiter aufwärts an der Wall Street - Citigroup im Fokus

   Von Thomas Rossmann

   Aufwärts dürfte es zu Wochenbeginn an der Wall Street gehen. Im Blick steht allem die US-Berichtssaison, die in dieser Woche Fahrt aufnimmt. Der Hauptdarsteller am Montag ist die Citigroup. Wobei hier die Quartalszahlen durch die Einigung im Hypothekenstreit etwas in den Hintergrund gedrängt werden. Gegen eine Zahlung von 7 Milliarden Dollar wird der Streit mit den US-Behörden beigelegt. Die Großbank zahlt eine Strafe von 4,5 Milliarden Dollar in bar und stellt zudem 2,5 Milliarden Dollar für Entschädigungszahlungen an Verbraucher bereit, wie sie am Montag bekannt gab. Im zweiten Quartal hat die Citigroup deshalb eine Belastung in Höhe von 3,8 Milliarden Dollar vor Steuern verbucht.

   Damit ist die Citigroup nur haarscharf an einem Quartalsverlust vorbeigeschrammt. Die Großbank wies für das zweite Quartal einen Gewinn von gerade mal 181 Millionen US-Dollar aus - nach 4,2 Milliarden Dollar im Vorjahreszeitraum. Je Aktie verdiente die Citigroup noch 3 Cent. Ohne die Sonderbelastung hätte der bereinigte Gewinn 1,24 Dollar je Anteil erreicht, nach 1,25 Dollar im Vorjahr. Die Einnahmen sanken um 6 Prozent auf 19,3 Milliarden Dollar.

   Dennoch schießt die Citigroup-Aktie vorbörslich um 3,9 Prozent in die Höhe. Teilnehmer erklären die Kursreaktion mit der Erleichterung, dass die "Kuh damit vom Eis" ist. Eine Strafe in dieser Höhe habe sich im Vorfeld zuletzt abgezeichnet, heißt es weiter.

   Für den Future auf den S&P-500 geht es vorbörslich um 0,4 Prozent nach oben, der Future auf den Nasdaq-100 klettert um 0,5 Prozent. Neben der Berichtssaison deuten sich keine Impulse für den Wochenbeginn an. Die Agenda der US-Konjunkturdaten ist leer. Doch im Wochenverlauf stehen mit den Einzelhandelsumsätzen für den Juni, den Import- und Exportpreisen für Juni, der Industrieproduktion, dem Philly-Fed-Index, dem Index der Frühindikatoren und dem "Beige Book" der US-Notenbank noch eine Reihe von wichtigen Daten an.

   Deutlich abwärts geht es mit dem Goldpreis. Nach Kursen um 1.337 US-Dollar am späten Freitagabend fällt der Preis für die Feinunze in einer steilen Abwärtsbewegung bis auf aktuell 1.316 Dollar. Im Handel ist von Gewinnmitnahmen nach den jüngsten deutlichen Aufschlägen die Rede. Die Sorge um den portugiesischen Banco Espirito Santo, die unangenehme Erinnerungen an die Schuldenkrise wachgerufen hatte, scheint überwunden - die entsprechenden Risiken werden daher beim Goldpreis ausgepreist, heißt es.

   Beim Ölpreis scheint die jüngste starke Abwärtsbewegung erst einmal ausgelaufen zu seien. Am Freitag war der Preis auf den niedrigsten Stand seit zwei Wochen gefallen. Händler hatten zum Wochenausklang zur Begründung auf einen stärkeren Dollar und das auspreisen der bisher ausgebliebenen Förderprobleme durch den Konflikt im Irak verwiesen. Ein Barrel der US-Sorte WTI kostet 100,70 Dollar und damit in etwas so viel wie am Freitag. Der Preis für ein Fass der Referenzsorte Brent liegt mit 107,39 Dollar dagegen über dem Settlement vom Wochenausklang bei 106,66 Dollar.

   Kaum Bewegung gibt es am US-Anleihemarkt. Die Rendite für zehnjährige Papiere liegt bei 2,52 Prozent und damit auf dem Niveau aus dem späten Freitagshandel. Am Devisenmarkt müssen für den Euro 1,3626 Dollar bezahlt werden, etwas mehr als die 1,3609 Dollar am Freitag.

   Auch das Übernahmekarussell dreht sich weiter. Der britische Pharmakonzern Shire gibt den Widerstand gegen eine Übernahme durch den US-Wettbewerber AbbVie auf, nachdem dieser seine Offerte ein weiteres Mal verbessert hat. Das jüngste Gebot bewerte Shire mit mehr als 53 Milliarden US-Dollar. Shire sei nun bereit, den Aktionären die Annahme des Gebots zu empfehlen, teilte die Briten mit. Für die Aktie von AbbVie geht es um knapp 2 Prozent abwärts.

   Zudem dürfte die Luftfahrtmesse im britischen Farnborough für Impulse sorgen. So will die britische Fluggesellschaft Monarch Airlines bei Boeing 30 Maschinen des Typs 737 Max bestellen. Auch General Electric rechnet mit Bestellungen in Milliardenhöhe. David Joyce, zuständig für den Bereich Luftfahrt, bezifferte die Erwartungen für die Sparte auf 30 Milliarden US-Dollar. Für die Titel von General Electric geht es um 0,5 Prozent aufwärts. Boeing heben um 0,7 Prozent ab.

   Um 0,7 Prozent steigt die Apple-Aktie. Die Analysten von Morgan Stanley gehen davon aus, dass die Quartalsergebnisse von Apple am oberen Ende der Prognosespanne liegen werden. Sie erhöhen die Gewinnschätzung für 2015 auf 11 Prozent über Konsens, um die positive Einschätzung für die iWatch widerzuspiegeln.

=== DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 8.15 Uhr Fr., 17.47 Uhr EUR/USD 1,3626 0,17% 1,3604 1,3598 EUR/JPY 138,31 0,27% 137,93 137,75 EUR/CHF 1,2138 -0,05% 1,2145 1,2140 USD/JPY 101,49 0,09% 101,41 101,31 GBP/USD 1,7108 -0,06% 1,7119 1,7103 === Kontakt zum Autor: thomas.rossmann@wsj.com

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   July 14, 2014 08:39 ET (12:39 GMT)

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