30.09.2014 22:51:32

MÄRKTE USA/Wall Street trotz Tagesverlusten mit Quartalsplus

   Von Florian Faust

   Durch die Bank enttäuschende Daten haben der Wall Street am Dienstag nur wenig anhaben können. Der Dow-Jones-Indes fiel um 0,2 Prozent auf 17.043 Punkte, S&P-500 und Nasdaq-Composite gaben um jeweils 0,3 Prozent nach. Umgesetzt wurden 0,94 (Montag: 0,65) Milliarden Aktien. 1.193 (1.308) Kursgewinnern standen an der NYSE 1.982 (1.842) -verlierer gegenüber, unverändert schlossen 82 (107) Titel. Trotz der moderaten Verluste verbuchte der Dow im abgelaufenen Quartal Gewinne von klar über einem Prozent. Auch der S&P-500 beendete die Periode im Plus.

   Mehr Bewegung zeigte auf Tagessicht dagegen der Ölmarkt, wo die Preise gehörig unter Druck gerieten. Zunächst läuteten die schwachen US-Konjunktursignale die Talfahrt ein, der Abgabedruck verstärkte sich aber am frühen Abend mit frischen OPEC-Förderdaten. Diese zeigten laut einer von Reuters veröffentlichten Übersicht, dass die Fördermenge des Erdölkartells den höchsten Stand seit fast zwei Jahren erreicht hatte.

   Marktbeobachter verwiesen zudem auf die steigende Rolle der USA als Ölexporteur. Denn die Erdölausfuhren der Vereinigten Staaten waren im Juli auf das höchste Niveau seit März 1957 geklettert, wie frische US-Daten zeigten. Angesichts des Überangebots an Öl brach der Preis für ein Barrel US-Leichtöl der Sorte WTI um 3,6 Prozent auf 91,16 US-Dollar ein - der höchste Absturz seit November 2012. Rohöl der europäischen Referenzsorte Brent verbilligte sich um 2,4 Prozent auf 94,67 Dollar je Fass.

   Die Meldungen über die zunehmende Ölschwemme kamen zu einem ungünstigen Zeitpunkt, denn die US-Konjunktur sendete Signale der Schwäche aus. Sowohl Daten vom Immobilienmarkt als auch der Einkaufsmanagerindex aus Chicago sowie das Verbrauchervertrauen blieben hinter den Erwartungen zurück. Trotz oder besser wegen der schwachen Daten hielt sich der Aktienmarkt recht wacker und drehte zwischenzeitlich gar ins Plus.

   Portfolioverwalterin Diane Jaffee von TCW Group lieferte eine einfache Erklärung: "Zwar bereitet die Fed das Ende des Wertpapierkaufprogramms vor, die mäßige Inflation liefert der Zentralbank aber weiter Raum für niedrige Zinsen." Für die Zinsspekulation sprach vor allem der Umstand, dass sich weniger US-Verbraucher als zuvor positiv zu den Chancen auf dem Arbeitsmarkt äußerten. Das könne auf einen eher schwachen US-Arbeitsmarktbericht im September hindeuten, schlussfolgerte ein Händler.

   Beim Blick weiter in die Zukunft gab es freilich mehr Zuversicht: "Rein fundamental sehen Aktien weiter attraktiv aus", sagte Mike Arone von State Street Global Advisors. Er rechnete mit Kursgewinnen in diesem Jahr und verwies auf die trotz der neuen Daten anziehende US-Konjunktur und zu erwartende gute Ergebnisse der Unternehmen im dritten Quartal. "Wer Rücksetzer bei Aktien zum Kauf nutzt, ist damit in den vergangenen fünf Jahren stets gut gefahren", ergänzte Chefhändler Bill Nichols von Cantor Fitzgerald.

   Mit den schwachen Daten machten die US-Staatsanleihen zuvor gesehene Verluste fast wett, die Rendite zehnjähriger Titel kletterte um einen Basispunkt auf 2,50 Prozent. Am Devisenmarkt erholte sich der arg gebeutelte Euro im Tagesverlauf etwas zum Dollar. Die Aussicht auf kein abruptes Ende der US-Niedrigzinsphase belastete den Greenback. Nachdem die Preise in der Eurozone so gering gestiegen waren wie seit fast fünf Jahren nicht mehr, war die Gemeinschaftswährung erstmals seit gut zwei Jahren unter 1,26 Dollar gefallen. Mit den US-Daten stieg der Euro auf 1,2628 Dollar im späten Handel nach einem Tagestief von 1,2571. Der Goldpreis reagierte äußerst volatil auf die Daten, im späten US-Geschäft kostete die Feinunze 1.209 Dollar nach 1.216 am Vorabend.

   Am Aktienmarkt zogen eBay alle Augen auf sich. Das Online-Auktionshaus will seinen Bezahldienstleister PayPal abspalten. Die Entscheidung war ein Punktsieg für Großinvestor Carl Icahn, der auf dieses Projekt gedrängt hatte. Das Vorhaben trieb die Aktie um 7,5 Prozent nach oben. Apple stiegen um 0,6 Prozent. Einerseits will die EU der steuerlichen Behandlung des Konzerns in Irland einen Riegel vorschieben. Andererseits erhielt Apple grünes Licht für den Verkauf des neuen iPhones in China. Angesichts des Ölpreisabsturzes zählte der Energiesektor mit einem Abschlag von 1,2 Prozent zu den Branchenschlusslichtern im S&P-500.

   Dreamworks gaben mit einem Minus von 3,2 Prozent einen Teil ihrer Vortagesgewinne ab. Die Spekulation um eine Übernahme des Animationsfilmstudios durch die japanische Softbank hatte sich merklich abgekühlt, wie informierte Kreise sagten. Ford bauten die Vortagesverluste um 2,1 Prozent aus. Der Automobilkonzern hatte die operativen Gewinnziele für 2014 kurz vor Handelsschluss am Vortag kassiert und den Ausblick deutlich gesenkt. Alcoa (plus 1,0 Prozent) profitierten von der Gunst der Analysten. Bank of America-Merrill Lynch hatte das Papier auf "Kaufen" hochgestuft.

=== INDEX zuletzt +/- % absolut DJIA 17.042,90 -0,17 -28,32 S&P-500 1.972,29 -0,28 -5,51 Nasdaq-Comp. 4.493,39 -0,28 -12,46 Nasdaq-100 4.049,44 0,06 2,27

DEVISEN zuletzt +/- % Di, 8.01 Uhr Mo, 17.35 Uhr EUR/USD 1,2630 -0,47% 1,2689 1,2706 EUR/JPY 138,50 -0,20% 138,77 138,91 EUR/CHF 1,2057 -0,10% 1,2069 1,2066 USD/JPY 109,66 0,28% 109,36 109,32 GBP/USD 1,6211 -0,26% 1,6254 1,6269 === Kontakt zum Autor: florian.faust@wsj.com

   DJG/DJN/flf

   (END) Dow Jones Newswires

   September 30, 2014 16:21 ET (20:21 GMT)

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