04.03.2016 16:26:47

MÄRKTE USA/Wall Street trotz starker Payrolls kaum verändert

   NEW YORK (Dow Jones)--Die mit Spannung erwarteten US-Arbeitsmarktdaten, die sogenannten Payrolls, dürften viele Marktteilnehmer auf dem falschen Fuß erwischt haben. Im vergangenen Monat wurden überraschend viele Arbeitsplätze geschaffen. Allerdings sanken die durchschnittlichen Stundenlöhne im Vergleich zum Vormonat wider Erwarten. Auch die geleisteten Wochenstunden gingen zurück.

   Kurz nach Handelsbeginn zeigt sich der Dow-Jones-Index kaum verändert bei 16.949 Punkten. Der S&P-500 pendelt ebenfalls um das Schlusskursniveau vom Donnerstag, und der Nasdaq-Composite fällt um 0,2 Prozent. Der Euro erholt sich von einem zwischenzeitlichen Rücksetzer und steigt über 1,10 Dollar. Auch die Renditen der US-Anleihen steigen. Der Goldpreis macht vorübergehende Verluste wett.

   Nach Angaben des US-Arbeitsministeriums entstanden im Februar außerhalb der Landwirtschaft 242.000 Arbeitsplätze, während Volkswirte den Zuwachs lediglich auf 200.000 geschätzt hatten. Die Zahl für Januar wurde auf plus 172.000 revidiert, nachdem vorläufig 151.000 neue Stellen gemeldet worden waren. Die Arbeitslosenquote betrug wie im Januar 4,9 Prozent und entsprach damit den Erwartungen der Ökonomen. Der durchschnittliche Stundenlohn ging im Vergleich zum Januar jedoch um 0,12 Prozent zurück, hier war ein Anstieg um 0,2 Prozent erwartet worden.

Arbeitsmarktdaten schüren gedämpfte Zinsfantasie Die Lage auf dem Arbeitsmarkt ist eines der Kriterien, an denen die US-Notenbank ihre Geldpolitik ausrichtet. Nachdem der Beschäftigungsaufbau stärker ausgefallen ist als erwartet, dürfte das einerseits Erwartungen befeuern, dass die Federal Reserve sich mit ihrer nächsten Zinserhöhung nicht allzu lange Zeit lässt. Der Rückgang der Stundenlöhne spricht indessen dagegen, zeugt er doch davon, dass die Inflation in den USA noch weit von dem Wert entfernt ist, den die Federal Reserve anstrebt.

   "Die Arbeitsmarktdaten waren gut, aber nicht gut genug, um die Fed schon im März zu einer Zinserhöhung zu veranlassen", sagt Jack Ablin, Chief Investment Officer bei BMO Private Bank. Allerdings spreche die Datenlage durchaus für höhere Zinsen, weshalb eine oder gar zwei Zinserhöhungen im späteren Verlauf des Jahres zu erwarten seien, fügt er hinzu.

   Zeitgleich mit den Arbeitsmarktdaten wurde die US-Handelsbilanz aus dem Januar veröffentlicht. Das Defizit betrug 45,68 Milliarden Dollar. Hier hatten Ökonomen erwartet, dass sich das Defizit auf 44,0 von 43,36 Milliarden Dollar im Vormonat ausweiten würde.

   Am Anleihemarkt kommt es zu Verkäufen. Sinkende Notierungen treiben die Rendite zehnjähriger Treasurys um 3 Basispunkte auf 1,86 Prozent nach oben. Im Fall steigender Zinsen würden die schon im Umlauf befindlichen US-Staatspapiere weniger attraktiv, weil neue Schuldtitel mit höheren Kupons auf den Markt kämen.

   Der Dollar zog unmittelbar nach den Daten an. Der Euro fiel im Gegenzug auf gut 1,09 Dollar zurück. Inzwischen erholt sich die Gemeinschaftswährung und markiert bei 1,1026 Dollar ein neues Tageshoch.

   Der Goldpreis hatte zeitweise ebenfalls nachgegeben, weil höhere Zinsen das zinslos gehaltene Edelmetall uninteressant machen würden. Dank der Erwartung, dass es bis zur nächsten Zinserhöhung noch etwas dauern wird, erholt sich das Edelmetall auf den Stand des Vorabends.

   Der WTI-Ölpreis legt um 0,6 Prozent auf 34,79 Dollar je Barrel zu. Am Ölmarkt warten die Akteure auf Daten zu den in Betrieb befindlichen Bohrlöchern in den USA, die das Unternehmen Baker Hughes später am Freitag veröffentlichen wird. Die Zahl war zuletzt stetig gesunken und hatte Hoffnungen geschürt, dass auf längere Sicht auch das Überangebot an Öl abgebaut wird.

Überzeugende Zahlen beflügeln Hewlett-Packard Unter den Einzelwerten an der Börse sind Hewlett-Packard gesucht, nachdem das Unternehmen am Donnerstag nach Börsenschluss überzeugende Geschäftszahlen vorgelegt hat. Die Umsatzentwicklung im ersten Geschäftsquartal des Netzwerk-Spezialisten fiel besser als erwartet aus. Auch der Ausblick auf das zweite Quartal übertraf die Erwartungen. Für die Aktie geht es um fast 14 Prozent nach oben.

   Die ungebrochen hohe Nachfrage nach Schusswaffen hat Smith & Wesson ein überraschend gutes Quartalsergebnis beschert. Das Unternehmen profitierte von der wieder einmal aufgeflammten Debatte um ein strengeres Waffengesetz in den USA. Viele Käufer decken sich dann rasch ein, weil sie fürchten, bald keine Waffen mehr legal erwerben zu können. Die Aktie rückt um 4 Prozent vor.

   In die entgegengesetzte Richtung zieht es den Kurs von H&R Block, der um 12 Prozent absackt. Das Unternehmen hat in seinem dritten Geschäftsquartal enttäuscht, was einige Analysten zu negativen Kommentaren veranlasst hat.

=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 16.949,38 0,03 5,48 -2,73 S&P-500 1.993,53 0,01 0,13 -2,47 Nasdaq-Comp. 4.699,78 -0,16 -7,65 -6,14 Nasdaq-100 4.315,15 -0,25 -10,71 -6,06

DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8.09 Uhr Do, 17:30 Uhr +/- % YTD EUR/USD 1,0991 +0,39% 1,0948 1,0947 +1,2% EUR/JPY 124,83 +0,14% 124,65 124,12 -2,1% EUR/CHF 1,0892 +0,30% 1,0860 1,0851 +0,1% GBP/EUR 1,2905 -0,23% 1,2935 1,2948 -5,0% USD/JPY 113,57 -0,27% 113,87 113,38 -3,3% GBP/USD 1,4185 +0,16% 1,4163 1,4172 -3,8%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD +/- % YTD WTI/Nymex 34,79 31,48 0,64 0,22 -11,1% Brent/ICE 37,59 37,07 1,40 0,52 -5,4%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD +/- % YTD Gold (Spot) 1.270,27 1.270,10 +0,0% +0,17 +19,8% Silber (Spot) 15,46 15,23 +1,5% +0,23 +11,9% Platin (Spot) 962,90 950,50 +1,3% +12,40 +8,0% Kupfer-Future 2,22 2,20 +0,7% +0,02 +4,0% === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

   DJG/cln/ros

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   March 04, 2016 09:55 ET (14:55 GMT)

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