17.12.2019 18:16:45

MÄRKTE USA/Wall Street tritt nach Rekordhochs auf der Stelle

NEW YORK (Dow Jones)--Die US-Börsen pendeln am Dienstag nach der jüngsten Rekordjagd um die Schlusskurse vom Vortag. Der S&P-500 hat zu Handelsbeginn zwar ein neues Rekordhoch erzielt, doch fehlen dem breiten Markt die Impulse für Anschlusskäufe. Veröffentlichte Konjunkturdaten sind besser als erwartet ausgefallen.

Gegen Mittag (Ortszeit New York) steigt der Dow-Jones-Index um 0,3 Prozent auf 28.310 Punkte, der S&P-500 verbessert sich um 0,1 Prozent, während der Nasdaq-Composite kaum verändert tendiert.

Hätten die Märkte zu Wochenanfang noch von dem erzielten Teil-Handelsabkommen zwischen den USA und China und guten Konjunkturdaten profitiert, dächten Anleger nun vermehrt über Gewinnmitnahmen nach, heißt es von Marktteilnehmern. Auch melden sich vorsichtige Stimmen zum Handelsdeal: So sei über das erzielte Abkommen im Detail bisher nur wenig bekannt. Zudem bestünden zwischen den beiden größten Volkswirtschaften der Welt auch weiterhin Spannungen.

Industrieproduktion stark gestiegen

Derweil ist die US-Industrieproduktion in November stark gestiegen, da die Produktion im Automobilsektor nach einem Streik bei General Motors (GM) wieder kräftig in Gang kam. Die Produktion erhöhte sich im Vergleich zum Vormonat um 1,1 Prozent, wie die Federal Reserve mitteilte. Das ist der stärkste Zuwachs seit Oktober 2017. Volkswirte hatten nur eine Zunahme um 0,8 Prozent prognostiziert. Die Kapazitätsauslastung der US-Industrie verbesserte sich auf 77,3 Prozent von 76,6 im Vormonat. Ökonomen waren von 77,4 Prozent ausgegangen. Für den Vormonat wurde die Auslastung auf 76,6 (vorläufig: 76,7) Prozent revidiert.

Auch die Neubautätigkeit hat sich im November ausgeweitet. Die Zahl der Baubeginne erhöhte sich zum Vormonat um 3,2 Prozent auf einen hochgerechneten Jahreswert von 1,365 Millionen. Volkswirte hatten 2,0 Prozent prognostiziert. Die Zahl der erteilten Baugenehmigungen ist gegenüber dem Vormonat um 1,4 Prozent auf eine Jahresrate von 1,482 Millionen geklettert. Prognostiziert worden war ein Minus von 3,5 Prozent.

Boeing von Produktionsstopp belastet

Unter den Einzelwerten stehen Boeing weiter im Fokus. Angesichts neuerlicher Verzögerungen bei der Wiederfreigabe der Boeing 737 Max für den Flugdienst stoppt der US-Konzern vorübergehend die Produktion im Januar. Wie lange der Airbus-Konkurrent die Fertigung der Unglücksmaschine unterbrechen will, wurde nicht mitgeteilt. Bereits am Vortag war dies aus informierten Kreisen durchgesickert und hatte die Aktie unter Druck gesetzt. Sie erholt sich nun um 0,7 Prozent.

Eli Lilly steigen 2,8 Prozent. Der Pharmakonzern rechnet im kommenden Jahr mit einem deutlichen Gewinnanstieg auf bereinigter Basis. Der Ausblick für das Ergebnis je Aktie liegt über den Erwartungen der Analysten. Dass der Konzern die Gewinnprognose für das laufende Jahr leicht zurückgenommen hat, stört die Anleger offenbar nicht. Grund ist nach Unternehmensangaben eine Belastung im Zusammenhang mit dem Rückkauf von Schuldtiteln.

Johnson & Johnson rücken um 1 Prozent vor. Das Unternehmen hat im Streit um einen angeblich krebserregenden Babypuder am Montag einen weiteren Prozess gewonnen. Allerdings sind noch weitere Verfahren von insgesamt rund 16.000 Klägern anhängig. Nichtsdestotrotz hat Morgan Stanley die Aktie des Pharmakonzerns auf "Overweight" von "Equalweight" hochgestuft und dies mit ihrem defensiven Charakter begründet. Der Markt überschätze die etwaigen Belastungen als Folge des Rechtsstreits.

Ein enttäuschender Ausblick drückt die Aktie der Volkswagen-Beteiligung Navistar um 7,5 Prozent. Der Lkw-Hersteller rechnet für 2020 nach wie vor mit einem schwachen Absatzmarkt.

Brexit-Sorgen belastet Pfund

Das Pfund gibt mit neuen Sorgen über einen möglichen harten Brexit deutlich nach. Premierminister Boris Johnson will im Unterhaus ein Gesetz verabschieden lassen, das eine Verlängerung des EU-Austritts über die nun im Rahmen des erwarteten Brexit-Abkommens anbrechende Übergangsphase bis Ende 2020 hinaus ausschließt.

Sollte die Übergangsfrist nicht verlängert werden und Großbritannien die EU ohne Freihandelsabkommen verlassen, könnte das Pfund bis auf 1,15 US-Dollar fallen, so UBS Global Wealth Management. Das Pfund notiert aktuell bei 1,3111 Dollar, nach 1,3329 am späten Montag.

US-Anleihen, als vermeintlich sichere Anlage, tendieren wenig verändert. Die Rendite zehnjähriger Papiere steht bei 1,88 Prozent. Der Goldpreis zeigt sich behauptet bei 1.477 Dollar.

Am Ölmarkt tragen die vorläufige Einigung zwischen China und die USA und überzeugende Konjunkturdaten die Preise weiter nach oben. Die US-Sorte WTI steigt um 1,1 Prozent auf 60,87 Dollar, die europäische Sorte Brent legt 1,0 Prozent auf 65,89 Dollar zu. Impulse könnten nach Handelsschluss von den wöchentlichen API-Daten zu den Rohöllagerbeständen kommen.

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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

DJIA 28.309,52 0,26 73,63 21,36

S&P-500 3.194,54 0,10 3,09 27,43

Nasdaq-Comp. 8.814,82 0,01 0,59 32,85

Nasdaq-100 8.572,84 0,03 2,51 35,43

US-Anleihen

Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD

2 Jahre 1,62 -0,8 1,63 41,6

5 Jahre 1,70 0,2 1,70 -22,1

7 Jahre 1,81 0,7 1,81 -43,4

10 Jahre 1,88 0,2 1,88 -56,7

30 Jahre 2,31 1,7 2,29 -76,2

DEVISEN zuletzt +/- % Di, 8:22 Uhr Mo., 18:02 Uhr % YTD

EUR/USD 1,1148 +0,06% 1,1144 1,1140 -2,8%

EUR/JPY 122,12 -0,00% 122,10 122,15 -2,9%

EUR/CHF 1,0938 -0,12% 1,0953 1,0962 -2,8%

EUR/GBP 0,8503 +1,42% 0,8406 0,8358 -5,5%

USD/JPY 109,54 -0,07% 109,55 109,66 -0,1%

GBP/USD 1,3111 -1,36% 1,3259 1,3329 +2,7%

USD/CNH (Offshore) 6,9929 +0,03% 6,9972 6,9928 +1,8%

Bitcoin

BTC/USD 6.713,01 -2,37% 6.869,26 7.082,76 +80,5%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 60,87 60,21 +1,1% 0,66 +25,5%

Brent/ICE 65,99 65,34 +1,0% 0,65 +19,2%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.477,20 1.476,20 +0,1% +1,00 +15,2%

Silber (Spot) 17,03 17,05 -0,1% -0,02 +9,9%

Platin (Spot) 924,75 929,60 -0,5% -4,85 +16,1%

Kupfer-Future 2,81 2,82 +0,1% +0,00 +5,9%

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/cln/err

(END) Dow Jones Newswires

December 17, 2019 12:17 ET (17:17 GMT)

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