29.10.2020 16:57:45

MÄRKTE USA/Wall Street geht auf moderaten Erholungskurs

NEW YORK (Dow Jones)--Nach der Talfahrt zur Wochenmitte geht die Wall Street am Donnerstag auf Erholungskurs. Im Lauf des Vormittags Ortszeit hat auch der zunächst leichtere Dow-Jones-Index ins Plus gedreht. Verglichen mit den jüngsten Abschlägen hält sich die Gegenbewegung aber in Grenzen. Die weiter rasant steigenden Corona-Neuinfektionen und die beschlossenen neuen Lockdowns sorgen für tiefe Sorgenfalten bei den Investoren. Denn die von vielen erhoffte wirtschaftliche Erholung dürfte damit ins Stocken geraten.

Zudem werden nach der Schlussglocke mit Twitter, Apple, Facebook, Amazon und der Google-Mutter Alphabet eine ganze Reihe von Technologie-Schwergewichten ihre Quartalszahlen vorlegen. Händler sprechen von einem wichtigen Tag in der Berichtssaison.

Am Vortag hatten Frankreich und Deutschland neue Beschränkungen beschlossen, mit deren Hilfe die Corona-Neuinfektionen eingedämmt werden sollen. Auch in den USA wurde am Mittwoch mit 79.000 Neuinfektionen das zweite Mal in Folge eine Zunahme um über 70.000 verzeichnet.

Dazu kommt die immer näher rückende US-Wahl. In der nächsten Woche wird sich entscheiden, ob der demokratische Präsidentschaftskandidat Joe Biden Amtsinhaber Donald Trump ablösen wird. In den Umfragen liegt Biden weiter deutlich in Front.

Der Dow-Jones-Index steigt gegen Mittag New Yorker Zeit um 0,1 Prozent auf 26.545 Punkte, nachdem er am Vortag um 3,4 Prozent eingebrochen war. Der S&P-500 gewinnt 0,7 Prozent, der Nasdaq-Composite klettert um 1,3 Prozent.

US-Daten besser als erwartet

Für einen leicht positiven Impuls sorgen die vorbörslich veröffentlichten US-Konjunkturdaten. So ist die Zahl der wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe deutlicher als prognostiziert gesunken. Die US-Wirtschaftsleistung ist im dritten Quartal mit einem Rekordtempo gewachsen und hat sich von einem Großteil der Pandemieverluste erholt, aber sie liegt immer noch unter dem Niveau von 2019. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) sprang zwischen Juli und September auf das Jahr hochgerechnet um 33,1 Prozent in die Höhe. Volkswirte hatten im Konsens mit einem Anstieg von 32,0 Prozent gerechnet.

Euro mit Lagarde-Aussagen leichter - Ölpreise auf Fünfmonatstief

Der Euro zeigt sich von den Aussagen der Europäischen Zentralbank (EZB) kaum bewegt. Bereits im Vorfeld hatte die Gemeinschaftswährung nachgegeben und sich knapp über der Marke von 1,17 Dollar gezeigt. Dieses Niveau wird aktuell verteidigt. Wie erwartet hat sie die Sätze, die Kaufprogramme sowie die Forward Guidance bestätigt. Aus dem Hause der Helaba heißt es, dass die EZB abwarte um möglicherweise im Dezember zusammen mit der Vorstellung neuer Wachstumsprojektionen nachzulegen. Die Tür dafür sei nun weit geöffnet. Der Euro zeigt sich aktuell bei 1,1703 Dollar, zusätzlich gedrückt von Aussagen der EZB-Präsidentin Christine Lagarde. Sie hob die Wachstumsrisiken hervor, die durch die Corona-Pandemie fortbestünden.

Die Ölpreise geben erneut massiv nach und fallen auf den tiefsten Stand seit rund fünf Monaten. Die beschlossenen Lockdowns schüren die Sorge vor einer neuerlichen Rezession und damit einer stark zurückgehenden Ölnachfrage. Auch der jüngste deutliche Anstieg der US-Lagerdaten sorgt für Druck auf den Markt, so ein Teilnehmer. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI fällt um 3,8 Prozent auf 35,96 Dollar. Brent gibt ebenfalls um 3,8 Prozent auf 37,65 Dollar nach.

Für den Goldpreis geht es kräftiger nach unten. Er fällt auf den tiefsten Stand seit rund einem Monat. Händler verweisen auf den Dollar-Anstieg. Der Preis für die Feinunze reduziert sich um 0,6 Prozent auf 1.866 Dollar. Die US-Anleihen stehen im Schatten des Aktienmarkts und geben nach. Die zehnjährige Rendite steigt um 4,0 Basispunkte auf 0,81 Prozent.

Ford überzeugt - Ebay mit Gewinnmitnahmen nach Zahlen

Bei den Einzelwerten dominiert weiterhin die Berichtssaison. Für die Ford-Aktie geht es nach besser als erwartet ausgefallenen Quartalszahlen um 5,1 Prozent nach oben. Die Visa-Aktie gewinnt 1,5 Prozent. Das Kreditkartenunternehmen sah in seinem vierten Geschäftsquartal ein gestiegenes Bezahlvolumen, litt allerdings wegen der Corona-Pandemie unter den sinkenden Ausgaben bei internationalen Reisen.

Ebay reduzieren sich um 8 Prozent. Der milliardenschwere Verkauf des Kleinanzeigengeschäfts und der E-Commerce-Boom haben dem Online-Marktplatz Ebay ein starkes drittes Quartal beschert. Umsatz und Gewinn legten zu und übertrafen die Erwartungen der Analysten. Zugleich hob Ebay den Jahresausblick an. Für die Verluste machen Händler Gewinnmitnahmen verantwortlich.

Der US-Chemiekonzern Dupont hat im dritten Quartal 2020 infolge einer coronabedingt schwächeren Nachfrage in einigen Endmärkten rote Zahlen geschrieben. Jedoch wurden die Erwartungen des Marktes übertroffen. Die Aktie steigt um 2,8 Prozent.

Amgen hat im dritten Quartal bei steigendem Umsatz 3,1 Prozent mehr verdient als in der Vorjahresperiode und die Erwartungen übertroffen. Der Biotech-Konzern will seine Quartalsdividende bei 1,60 Dollar halten, allerdings seine Aktienrückkäufe auf das untere Ende der zuvor geplanten Spanne von 3 bis 5 Milliarden Dollar reduzieren. Die Aktie verliert 0,3 Prozent.

Der Halbleiterkonzern Marvell Technology übernimmt den Chiphersteller Inphi Corp für insgesamt 10 Milliarden Dollar. Der Zusammenschluss stärkt Marvells Wettbewerbsposition auf den Märkten für Infrastruktur und Rechenzentren und schafft einen Konzern mit einem Unternehmenswert von 40 Milliarden US-Dollar. Die Marvell-Aktie fällt um 3,8 Prozent.

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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

DJIA 26.545,44 0,10 25,49 -6,98

S&P-500 3.293,85 0,70 22,82 1,95

Nasdaq-Comp. 11.142,28 1,25 137,41 24,18

Nasdaq-100 11.308,75 1,49 166,00 29,49

US-Anleihen

Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD

2 Jahre 0,14 -0,4 0,15 -105,8

5 Jahre 0,36 2,9 0,33 -156,5

7 Jahre 0,58 3,5 0,55 -166,4

10 Jahre 0,81 4,0 0,77 -163,4

30 Jahre 1,60 4,3 1,56 -146,6

DEVISEN zuletzt +/- % Do, 08:49 Uhr Mi, 17:37 Uhr % YTD

EUR/USD 1,1658 -0,77% 1,1749 1,1754 +4,0%

EUR/JPY 122,04 -0,41% 122,52 122,64 +0,1%

EUR/CHF 1,0686 -0,09% 1,0690 1,0694 -1,6%

EUR/GBP 0,9043 -0,03% 0,9035 0,9053 +6,9%

USD/JPY 104,67 +0,36% 104,28 104,32 -3,8%

GBP/USD 1,2887 -0,78% 1,3003 1,2982 -2,8%

USD/CNH (Offshore) 6,7236 -0,08% 6,7030 6,7313 -3,5%

Bitcoin

BTC/USD 13.388,25 +0,93% 13.158,00 13.098,75 +85,7%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 35,96 39,57 -3,8% -1,43 -36,3%

Brent/ICE 37,65 39,12 -3,8% -1,47 -38,6%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.866,29 1.878,39 -0,6% -12,10 +23,0%

Silber (Spot) 23,24 23,43 -0,8% -0,19 +30,2%

Platin (Spot) 849,55 872,40 -2,6% -22,85 -12,0%

Kupfer-Future 3,07 3,09 +0,3% +0,01 +8,6%

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/raz/mgo

(END) Dow Jones Newswires

October 29, 2020 11:58 ET (15:58 GMT)

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