10.05.2018 15:54:46
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MÄRKTE USA/Wall Street fester - Längste Gewinnstrecke seit Februar im Blick
Von Thomas Rossmann
NEW YORK (Dow Jones)--Weiter aufwärts geht es für die Wall Street am Donnerstag. Damit könnte es für die Indizes bereits der sechste Handelstag in Folge mit Aufschlägen werden - es wäre damit die längste Gewinnstrecke seit Februar. Der Dow-Jones-Index gewinnt kurz nach der Eröffnung 0,4 Prozent auf 24.638 Punkte. Der S&P-500 und der Nasdaq-Composite legen ebenfalls um jeweils 0,4 Prozent zu.
Gestützt wird das Sentiment von niedrigen Inflationsdaten. Die US-Verbraucherpreise sind im März schwächer als erwartet gestiegen - auch die Kerndaten. Daneben sind die Realeinkommen im April gegenüber dem Vormonat gefallen. Die Daten sprechen für einen nur verhaltenen Inflationsdruck in den USA. Vor den Daten wurde die Wahrscheinlichkeit von insgesamt vier Leitzinserhöhungen im laufenden Jahr mit 37 Prozent eingepreist. Diese dürfte nun sinken. Die Jahresteuerung in der Kernrate lag bei 2,1 Prozent und damit über dem Jahresinflationsziel der Federal Reserve. Die wöchentlichen Arbeitsmarktdaten fielen indes geringfügig besser als erwartet aus, treten jedoch angesichts der Inflationsdaten in den Hintergrund.
Ausstieg aus Iran-Abkommen tritt in den Hintergrund
Die zuletzt stark thematisierten geopolitischen Spannungen rund um das von US-Präsident Donald Trump aufgekündigte Atomabkommen mit dem Iran treten etwas in den Hintergrund, heißt es. Derzeit profitieren die Kurse an der Wall Street sogar vom Wiederinkrafttreten der US-Sanktionen gegen das Mullahregime. Denn die ausgelöste Ölpreisrally beflügelt die entsprechenden Sektorwerte. Weil die USA über eine eigene große Ölindustrie verfügen, deren Förderung von einem Rekord zum nächsten eilt, stützen hohe Ölpreise die Wall Street derzeit.
Die Ölpreise zeigen sich aktuell zwar mit leichten Abgaben, können sich allerdings knapp unter den zuletzt erreichten Dreieinhalbjahreshochs behaupten. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI fällt um 0,2 Prozent auf 71,01 Dollar, die global gehandelte Sorte Brent gibt um 0,3 Prozent auf 76,97 Dollar nach. Dass Dollar und Erdöl übergeordnet parallel zulegten, sei in den vergangenen 35 Jahren erst elfmal vorgekommen, haben Experten herausgefunden. "Es ist sehr interessant zu sehen, dass es bislang keine signifikante Flucht in vermeintliche Sicherheit gegeben hat. Stattdessen scheint der Risikoappetit ungebrochen zu sein", resümiert Marktanalyst Richard Perry von Hantec.
Dollar kommt nach Inflationsdaten etwas zurück
Am Devisenmarkt gibt der Dollar nach den mauen Inflationsdaten und nach seinem jüngsten Höhenflug etwas nach. Damit entfernt sich der Greenback wieder etwas vom Viermonatshoch, welches die US-Devise am Dienstag markiert hatte. Der Euro steigt nach den US-Daten über die Marke von 1,19 Dollar nach Ständen um 1,1850 am Vorabend.
Das britische Pfund gerät nach der geldpolitischen Entscheidung der Bank of England (BoE) unter Druck. Sterling geht bei 1,3521 Dollar um nach knapp 1,36 vor der Entscheidung. Die britische Zentralbank hat den Reposatz bestätigt - und das mit einer Mehrheit von 7 zu 2 Stimmen. Im Handel sei eine Bestätigung keine ausgemachte Sache gewesen, die Wahrscheinlichkeit einer Zinserhöhung habe bei knapp 30 Prozent gelegen, heißt es. Daneben hatte das Pfund unmittelbar vor der Entscheidung etwas zugelegt, was ebenfalls ein Grund für den nun zu beobachten stärkeren Rücksetzer sein dürfte.
Der Goldpreis erholt sich nach einer dreitägigen Durststrecke gestützt von der Aussicht eines weiterhin nur gemächlichen Anziehens der geldpolitischen Zügel in den USA nach den Preisdaten. Zudem stützt der leicht nachgebende Dollar. Die Feinunze verteuert sich um 0,5 Prozent auf 1.320 Dollar.
Die US-Anleihen profitieren ebenfalls vom mäßigen Preisauftrieb in den USA, die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen sinkt um 4 Basispunkte auf 2,96 Prozent. Zudem wird der Rentenmarkt von den steigenden geopolitischen Spannungen im Nahen Osten gestützt, wo Israel und der Iran immer offener einen militärischen Schlagabtausch vollziehen.
Qualcomm legen nach Zahlen zu - Armo Biosciences schießen nach oben
Unter den Einzelaktien ziehen Qualcomm um 1,9 Prozent an, nachdem der Halbleiterspezialist einen Aktienrückkauf über 10 Milliarden Dollar vorgestellt hat. Das neue Programm ersetzt eines aus dem Jahr 2015 über 15 Milliarden Dollar, bei dem allerdings nur noch 1,2 Milliarden Dollar ausstehen. Die Geschäftszahlen von 21st Century Fox lassen die Titel um 0,6 Prozent klettern. Der Medienkonzern verfehlte die Markterwartungen zum Gewinn, schlug aber selbige zum Umsatz.
Der US-Pharmakonzern Eli Lilly stärkt sein Immunonkologiegeschäft mit einem milliardenschweren Zukauf. Er übernimmt das Biotech-Unternehmen Armo Biosciences Inc für rund 1,6 Milliarden US-Dollar oder 50 Dollar je Aktie in bar. Die Armo-Aktie schießt um 66,7 Prozent auf 49,72 Dollar in die Höhe. Die Aktien von Eli Lilly gewinnen 0,9 Prozent.
Booking Holdings, früher unter dem Namen Priceline bekannt, fallen um 5,3 Prozent. Zwar schlug der Reisedienstleister die Markterwartungen im ersten Quartal und wartete auch sonst mit soliden Buchungszahlen auf, doch der Umsatzausblick auf die laufende Periode verschreckte, denn Analysten hatten mit einem stärkeren Wachstum geliebäugelt. Allerdings wird im Handel auch darauf verwiesen, dass der Kurs im laufenden Jahr bereits um 26 Prozent zugelegt hat.
Ganz anders die Kursentwicklung bei Turtle Beach: Die Titel des Kopfhörerherstellers schnellen um 62,8 Prozent in die Höhe. Das Unternehmen profitierte im ersten Quartal massiv vom jüngsten Boom bei Gruppendigitalspielen im Netz - so zum Beispiel "Fortnite." Roku ziehen um 4,7 Prozent an. Die Streaming-Gesellschaft lieferte Ergebniskennziffern oberhalb der Marktprognose und überzeugte zudem mit dem Ausblick auf das zweite Quartal.
Tribune Media verlieren 0,6 Prozent. Das Medienunternehmen, das sich mitten in der Fusion mit Sinclair befindet, kehrte auf Jahressicht in die Gewinnzone zurück und schlug auf bereinigter Basis die Schätzungen der Analysten. Die Umsatzentwicklung blieb jedoch unterhalb der Marktschätzungen.
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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD
DJIA 24.637,77 0,39 95,23 -0,33
S&P-500 2.708,57 0,40 10,78 1,31
Nasdaq-Comp. 7.368,21 0,39 28,30 n.def.
Nasdaq-100 6.924,71 0,46 31,49 8,26
US-Anleihen
Laufzeit Akt. Rendite Bp zu Vortag Rendite Vortag +/-Bp YTD
2 Jahre 2,51 -1,6 2,53 131,2
5 Jahre 2,81 -2,6 2,84 89,0
7 Jahre 2,93 -3,0 2,96 68,0
10 Jahre 2,96 -4,2 3,00 51,9
30 Jahre 3,14 -2,6 3,16 6,9
DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8:30 Mi, 17:20 % YTD
EUR/USD 1,1923 +0,60% 1,1867 1,1861
EUR/JPY 130,60 +0,42% 130,30 130,14 -3,5%
EUR/CHF 1,1944 +0,27% 1,1916 1,1905 +2,0%
EUR/GBP 0,8817 +0,81% 0,8744 1,1450 -0,8%
USD/JPY 109,53 -0,18% 109,80 109,73 -2,8%
GBP/USD 1,3522 -0,21% 1,3573 1,3579 +0,1%
Bitcoin
BTC/USD 9.395,52 +1,5% 9.330,69 9.311,58 -31,2%
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 71,01 71,14 -0,2% -0,13 +18,2%
Brent/ICE 76,97 77,21 -0,3% -0,24 +18,0%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.319,61 1.312,65 +0,5% +6,96 +1,3%
Silber (Spot) 16,69 16,51 +1,1% +0,18 -1,5%
Platin (Spot) 921,20 915,00 +0,7% +6,20 -0,9%
Kupfer-Future 3,10 3,05 +1,7% +0,05 -6,7%
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/DJN/ros/mgo
(END) Dow Jones Newswires
May 10, 2018 09:55 ET (13:55 GMT)
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Aktien in diesem Artikel
Booking Holdings | 4 987,00 | -0,70% | |
Eli Lilly | 745,50 | -0,09% | |
QUALCOMM Inc. | 151,70 | 0,60% | |
Roku Inc. | 78,92 | 1,01% | |
Turtle Beach Corp Registered Shs | 16,50 | -1,79% |