24.03.2022 21:15:42
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MÄRKTE USA/Wall Street fest - Ukraine-Krieg gibt weiter Takt vor
NEW YORK (Dow Jones)--Der Wechsel zwischen steigenden und fallenden Kursen hat sich auch am Donnerstag an der Wall Street fortgesetzt. Nach den kräftigen Vortagesverlusten, ausgelöst durch steigende Ölpreise und die Aussicht auf aggressivere Zinserhöhungen durch die US-Notenbank, ging es mit den Indizes erneut aufwärts. Für etwas Entspannung sorgten auch die wieder fallenden Ölpreise.
Die Stimmungslage blieb aber angeschlagen. "Bis Mitte Februar drehte sich alles um steigende Zinssätze und dann um den Ukraine-Krieg, und was jetzt besorgniserregend ist, ist, dass beides zusammenkommt", sagte Daniel Morris, Chefmarktstratege bei BNP Paribas Asset Management.
In der Ukraine gingen die Kämpfe unvermindert weiter und es gab keine Signale für Fortschritte bei den Gesprächen um eine diplomatische Lösung. Die G7-Staaten haben Russland wegen des Angriffskriegs gegen die Ukraine weitere Sanktionen angedroht. "Wir sind bereit, gegebenenfalls zusätzliche Maßnahmen zu ergreifen; dabei werden wir weiterhin in Einigkeit handeln", erklärten die G7-Staats- und Regierungschefs in ihrer Abschlusserklärung zum Gipfeltreffen. US-Präsident Joe Biden hat sich zudem für einen Ausschluss Moskaus aus der Gruppe der G20 ausgesprochen.
Der Dow-Jones-Index verbesserte sich um 1,0 Prozent auf 34.708 Punkte. Für den S&P-500 ging es um 1,4 Prozent nach oben und der Nasdaq-Composite gewann 1,9 Prozent. Dabei standen den 2.074 (Mittwoch: 1.172) Kursgewinnern 1.256 (2.138) -verlierer gegenüber. Unverändert schlossen 113 (137) Titel.
Zahl der Befürworter aggressiverer Fed-Zinsschritte nimmt zu
Derweil verstärkten sich die Stimmen innerhalb der US-Notenbank, die sich für eine raschere Straffung der Geldpolitik aussprechen. Auch der Präsident der Federal Reserve Bank of Chicago, Charles Evans, stimmt mit der Ansicht der Fed überein, dass die Geldpolitik einen restriktiven Kurs einschlagen müsse, um die hohe Inflation unter Kontrolle zu bringen.
Auch Morgan Stanley hat die Zinsprognose für die US-Notenbank in eine hawkischere Richtung verschoben. "Wir gehen nun davon aus, dass die Fed die Zinssätze auf ihren Sitzungen im Mai und Juni um jeweils 50 Basispunkte anheben wird, wogegen für den Rest des Jahres jeweils eine Anhebung um 25 Basispunkte vorgesehen ist", so die Ökonomen.
Die US-Konjunkturdaten zeigten Licht und Schatten. So haben die wöchentlichen Erstanträge stärker abgenommen als erwartet sind auf den niedrigsten Stand seit 1969 gefallen. Der Auftragseingang langlebiger US-Wirtschaftsgüter ist im Februar indessen überraschend stark gesunken. Das Leistungsbilanzdefizit im vierten Quartal ist etwas mehr zurückgegangen als von Ökonomen prognostiziert.
Eine positive Überraschung war der Anstieg des von S&P Global erhobenen Sammelindex für die Produktion in der Privatwirtschaft - Industrie und Dienstleister zusammen. "Die geopolitischen Sorgen über den Ukraine-Krieg, höhere Lebenshaltungskosten und die geldpolitische Straffung werden größtenteils aufgewogen durch die Hoffnungen auf eine stärkere Wirtschaft, da die Pandemie-Effekte immer weiter nachlassen", so S&P-Global-Chefökonom Chris Williamson.
Ölpreise geben nach - Anleihe-Renditen steigen wieder
Der Ölmarkt blieb aufgrund des Ukraine-Kriegs weiter von Volatilität geprägt. Für die Preise von WTI und Brent ging es nach den kräftigen Vortagesgewinnen wieder nach unten. Zuletzt hatten die Aussicht auf weitere Russland-Sanktionen und die Ankündigung Russlands, künftig nur noch Rubel zur Zahlung von Gaslieferungen zu akzeptieren, die Ölpreise nach oben getrieben. Laut BNP Paribas dürften die Ölpreise bis mindestens Ende 2023 im Durchschnitt über 100 Dollar pro Barrel liegen, selbst wenn der Ukraine-Krieg schnell beendet wird.
Der Dollar zeigte sich etwas fester. Der Dollar-Index legte um 0,1 Prozent zu. Im Handel war von Käufen wegen einer gestiegenen Risikoaversion die Rede.
Am Anleihemarkt stiegen die Renditen wieder, nachdem sie am Vortag vom höchsten Stand seit 2019 zurückgekommen waren. Anleger verwiesen auf die deutlich besseren Einkaufsmanagerindizes. "Die haben jeden Gedanken an Rezession ad acta gelegt", sagte ein Händler: "Dadurch ist ein rigider Zinserhöhungskurs der Notenbanken wahrscheinlich".
Halbleiterwerte gesucht
Gesucht waren vor allem Halbleiteraktien wie Nvidia (+9,8%) und Intel (+6,9%). Hier setzen Investoren darauf, dass die hohe Nachfrage die Logistikprobleme in den Hintergrund drängt. Für die Uber-Aktie ging es um 5 Prozent aufwärts, nachdem der Fahrdienstvermittler eine Vereinbarung getroffen hat, die alle New Yorker Taxis in seiner App auflistet.
HB Fuller gewannen 0,7 Prozent, nachdem der Klebstoffhersteller bei Vorlage von Zahlen zum ersten Geschäftsquartal seine Ertragsziele für das laufende Jahr erhöht hatte. Nicht gut kamen Zahlen und Ausblick von KB Home (-4,6%) an. Das auf Eigenheime spezialisierte Bauunternehmen klagte unter anderem über Lieferkettenprobleme.
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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD
DJIA 34.707,94 +1,0% 349,44 -4,5%
S&P-500 4.520,16 +1,4% 63,92 -5,2%
Nasdaq-Comp. 14.191,84 +1,9% 269,24 -9,3%
Nasdaq-100 14.765,70 +2,2% 318,15 -9,5%
US-Anleihen
Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD
2 Jahre 2,13 +3,0 2,10 140,5
5 Jahre 2,38 +6,7 2,32 112,5
7 Jahre 2,42 +7,3 2,34 97,7
10 Jahre 2,36 +6,8 2,29 85,2
30 Jahre 2,53 +4,7 2,48 63,0
DEVISEN zuletzt +/- % Do, 9:16 Uhr Mi, 17:25 Uhr % YTD
EUR/USD 1,1000 -0,0% 1,0988 1,1001 -3,3%
EUR/JPY 134,54 +1,0% 133,49 133,17 +2,8%
EUR/CHF 1,0236 -0,1% 1,0246 1,0242 -1,3%
EUR/GBP 0,8339 +0,0% 0,8333 0,8333 -0,8%
USD/JPY 122,32 +1,0% 121,52 121,05 +6,3%
GBP/USD 1,3188 -0,1% 1,3187 1,3201 -2,5%
USD/CNH (Offshore) 6,3799 -0,1% 6,3813 6,3878 +0,4%
Bitcoin
BTC/USD 43.919,70 +3,3% 43.015,58 42.692,30 -5,0%
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 111,47 114,93 -3,0% -3,46 +50,8%
Brent/ICE 118,06 121,60 -2,9% -3,54 +53,2%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.962,07 1.945,23 +0,9% +16,84 +7,3%
Silber (Spot) 25,57 25,16 +1,6% +0,41 +9,7%
Platin (Spot) 1.027,50 1.024,44 +0,3% +3,06 +5,9%
Kupfer-Future 4,71 4,76 -1,2% -0,06 +5,4%
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/DJN/ros
(END) Dow Jones Newswires
March 24, 2022 16:16 ET (20:16 GMT)
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