28.05.2015 15:41:46
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MÄRKTE USA/Wall Street dürfte Vortagesrally nicht weiterführen
Von Florian Faust
NEW YORK (Dow Jones)--Nach den Aufschlägen des Vortages ist die Euphorie an der Wall Street schon wieder verflogen. Insbesondere die positive Marktresonanz auf die Schlagzeilen aus Griechenland über eine womöglich bevorstehende Einigung im Schuldendrama sei wohl etwas zu optimistisch gewesen, heißt es im Handel. Ein Durchbruch in den Verhandlungen zwischen Gläubigern und Schuldner lasse weiter auf sich warten. Entsprechende Stimmen waren bereits am Vortag zu vernehmen, fanden am Markt aber zunächst kein Gehör. Der Aktienterminmarkt deutet auf Eröffnungsverluste am Kassamarkt hin - wenn auch in bescheidenem Umfang.
"Die große Story heute ist Schanghai. Die scheint etwas auf der Stimmung zu lasten", sagt Analyst Phil Flynn von Price Futures Group in Chicago. Denn die rallyverwöhnten Anleger in Schanghai mussten einen Absturz des Leitindexes um knapp 6,5 Prozent verkraften. Angesichts eines Anstiegs seit Jahresbeginn um 53 Prozent galt der Markt schon lange als reif für eine Korrektur. Als Auslöser fungierten Anteilsverkäufe an zwei staatlich kontrollierten Banken durch einen chinesischen Vermögensfonds und strengere Nachschusspflichten einiger chinesischer Handelshäuser für kreditfinanzierte Aktiengeschäfte.
Anleger richten die Blicke zudem wieder auf das eigentliche globale Marktthema - die Zinswende in den USA. Dass in der Vorwoche etwas mehr US-Bürger als erwartet erstmals Arbeitslosenhilfe beantragten, spricht nicht unmittelbar für die Spekulation einer baldigen Zinsanhebung. Allerdings merken Händler an, dass sich die Erstanträge noch immer auf einem historisch niedrigen Niveau bewegen. "Die Fed hat angedeutet, dass eine Zinserhöhung weiterhin Thema ist", sagt Flynn mit Blick auf den mittelfristigen Ausblick zur US-Geldpolitik.
Am Rentenmarkt ziehen die Notierungen mit den Daten leicht an, die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen fällt um einen Basispunkt auf 2,13 Prozent. Der Dollar neigt trotz der mäßigen Arbeitsmarktdaten zur Stärke, der Euro fällt unter das Niveau von 1,09 Dollar nach einem Tageshoch bei knapp 1,0960. Im Handel ist von erhöhter Nervosität die Rede. Die Unsicherheiten um Griechenland lasteten auf der Einheitswährung, heißt es. Während sich der Goldpreis auf Tagessicht wenig bewegt, gerät der Ölpreis mit den Daten etwas unter Druck. Ein Fass US-Leichtöl der Sorte WTI verbilligt sich um 0,6 Prozent auf 57,17 Dollar.
Mit Blick auf die Einzelaktien beherrscht erneut eine spektakuläre Übernahme das Geschehen. Der Chiphersteller Avago Technologies will den Rivalen Broadcom für 37 Milliarden US-Dollar übernehmen. Vorbörslich gewinnen Avago 3,9 Prozent, Broadcom sinken dagegen um 0,4 Prozent. Die Titel waren allerdings bereits am Vortag um 22 Prozent nach oben geschossen. Rally Software Development machen ihrem Namen alle Ehre und schnellen um 43,8 Prozent empor. CA Inc schluckt das Unternehmen für 480 Millionen Dollar.
Belastet vom Korruptionsskandal beim Weltfußballverband geht es für die Titel der Fifa-Sponsoren Coca-Cola und Nike um 0,2 bzw. 0,8 Prozent nach unten. Palo Alto Networks gewinnen 0,8 Prozent, das auf Datensicherheit spezialisierte Unternehmen hat seinen Verlust im dritten Quartal reduziert und einen etwas optimistischeren Ausblick abgegeben. Semtech verlieren 9,6 Prozent, nachdem der Halbleiterhersteller sowohl mit seinen Geschäftszahlen als auch seinem Ausblick enttäuscht hat.
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May 28, 2015 09:10 ET (13:10 GMT)
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Nike Inc. | 73,64 | -1,01% | |
Palo Alto Networks Inc | 373,75 | -2,21% | |
Semtech Corp. | 62,24 | 1,34% |