08.01.2016 16:15:48

MÄRKTE USA/Wall Street dank China und Arbeitsmarkt stabilisiert

   Von Florian Faust

   NEW YORK (Dow Jones)--Steigende Kurse bei Yuan und chinesischen Aktien sowie ein auf den ersten Blick positiver US-Arbeitsmarktbericht könnten der Wall Street am Freitag einen halbwegs versöhnlichen Wochenschluss bescheren. Im frühen Handel steigt der Dow-Jones-Index um 0,5 Prozent auf 16.590 Punkte, S&P-500 und Nasdaq-Composite legen um 0,6 bzw. 0,9 Prozent zu.

   Die im Wochenverlauf aufgelaufenen Verluste wegen der China-Turbulenzen dürften aber in keinem Fall wettzumachen sein. Denn der US-Aktienmarkt hat bislang den schwächsten Jahresauftakt aller Zeiten nach vier Sitzungen hingelegt. Daher sprechen Händler auch nur von einer Stabilisierung.

   Nach einer "chinesischen" Woche wenden sich Anleger nun wieder US-Themen zu. Doch die erste Euphorie auf die Bekanntgabe der US-Arbeitsmarktdaten ebbt schon wieder ab. Die US-Wirtschaft hat im Dezember deutlich mehr neue Stellen geschaffen als vom Markt erwartet. Die Arbeitslosenquote wurde bestätigt, hier war mit einem Rückgang gerechnet worden.

   Kritisch beäugt werden die rückläufigen Stundenlöhne. Analysten sprechen dennoch von "robusten" Zahlen. Es bleibe bei der Erwartung eines graduellen Zinserhöhungspfades, heißt es im Handel. "Ein starker Arbeitsmarktbericht mit über 250.000 neuen Stellen könnte dem Markt die lang ersehnte Unterstützung liefern", sagt Mark Kepner, leitender Händler bei Themis Trading. Diese Marke wurde mit 292.000 neuen Stellen klar übertroffen. Die Marktprognose hatte bei 210.000 gelegen.

   Das Ausmaß des Beschäftigungsaufbaus wird als wichtiger Gradmesser gesehen, wie zügig und in welchem Ausmaß die US-Notenbank im weiteren Jahresverlauf an der Zinsschraube drehen wird. Mit John Williams und Jeffrey Lacker melden sich im Sitzungsverlauf zwei Vertreter der Federal Reserve zu Wort. Damit ist neben den Daten für reichlich Spekulationsstoff in Sachen künftige Zinserhöhungen gesorgt.

   Neben den Aktienkursen stabilisieren sich auch die Ölpreise - wenngleich auf sehr niedrigem Niveau. US-Leichtöl der Sorte WTI verteuert sich um 0,4 Prozent auf 33,39 US-Dollar und europäisches Referenzöl der Sorte Brent um ebenfalls 0,4 Prozent auf 33,88 Dollar. Die Preise verharren damit in der Nähe der zuletzt erreichten Elfjahrestiefs. "Der Preisanstieg bleibt fragil und solange dieser Trend bis zum Handelsschluss nicht bestätigt wird, droht weiterhin kurzfristig ein Fall bis auf 30 Dollar je Fass", warnt Ölanalyst Michael Poulsen von Global Risk Management. Insbesondere die Nachfrage aus China bleibe ein Belastungsfaktor, heißt es im Handel.

   Der Goldpreis kommt nach seinem Höhenflug der vergangenen Tage wieder etwas zurück. Die Entspannung um China, positive Arbeitsmarktdaten in den USA und ein steigender US-Dollar drücken auf die Notierung des Edelmetalls. Die Feinunze verbilligt sich auf 1.102 Dollar nach Kursen um 1.108 am Vorabend.

   Der US-Dollar nimmt nach den Daten vom Arbeitsmarkt zunächst Fahrt auf, kommt aber anschließend schnell wieder zurück. Der Euro fällt auf 1,0871 nach Wechselkursen klar über 1,09 am Vorabend. Anleger setzten wegen der gesunkenen Stundenlöhne weiter auf eher mäßig steigende US-Leitzinsen, heißt es im Handel. Am US-Rentenmarkt scheint man diese Sicht zu teilen, die Notierungen geben nur leicht nach. Die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen steigt im Gegenzug um 2 Basispunkte auf 2,17 Prozent.

   Unter den Einzelaktien verlieren die Titel des Halbleiterproduzenten Qorvo 5,3 Prozent. Der Apple-Zulieferer hat seine Umsatzziele für das dritte Geschäftsquartal nach unten genommen und verweist auf die gesunkene Nachfrage im Mobilfunksegment. Cirrus Logic, das ebenfalls als Apple-Zuliefer gilt, senkte seinen Ausblick ebenfalls. Allerdings legt der Kurs um 7,5 Prozent zu. Cirrus könnte von einer neuen Kopfhörertechnologie im iPhone 7 profitieren, heißt es am Markt. Apple selbst erholen sich um 1,9 Prozent auf 98,24 Dollar, nachdem die Aktie am Vortag erstmals seit 15 Monaten unter die 100-Dollarmarke gerutscht war.

   Alcoa ziehen um 1,7 Prozent an. Der Aluminiumhersteller hat mitgeteilt, einen der größten Schmelzöfen in den USA stillzulegen. Außerdem soll die Produktion in einer Aluminiumfabrik in Texas gedrosselt werden. Damit reagiert der Konzern auf die schwachen Rohstoffpreise.

   FedEx gewinnen 0,7 Prozent. Die EU-Kartellwächter haben die Akquisition des niederländischen Paketdienstes TNT Express ohne Auflagen genehmigt. Bed Bath & Beyond legen nach durchwachsenen Geschäftszahlen des Wohnungsausstatters um 0,5 Prozent zu.

=== DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8.12 Uhr Do, 17.31 Uhr EUR/USD 1,0863 0,00% 1,0863 1,0849 EUR/JPY 128,32 -0,26% 128,65 128,07 EUR/CHF 1,0851 -0,03% 1,0855 1,0879 USD/JPY 118,14 -0,26% 118,44 118,03 GBP/USD 1,4564 -0,34% 1,4614 1,4568 === Kontakt zum Autor: florian.faust@wsj.com

   DJG/flf/smh

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   January 08, 2016 09:45 ET (14:45 GMT)

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