10.10.2014 15:30:31
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MÄRKTE USA/Wall Street bleibt auf Talfahrt
Von Florian Faust
Nach dem höchsten Einbruch des Jahres am Vortag sehen Marktbeobachter für die Wall Street am Freitag kaum Erholungschancen. Anleger sollten sich auf eine Fortsetzung der aktuellen Talfahrt einstellen, wenn auch mit einer etwas verminderten Abwärtsdynamik, heißt es im Handel. Sowohl Asien wie auch Europa dürften die Richtung vorgeben, dort geht es unvermindert talwärts. Investoren zeigen sich besonders beunruhigt von der Vorstellung, dass ausgerechnet Deutschland, der frühere Fels in der Brandung, in die Rezession abgleiten könnte. "Zumindest dient diese Sorge als willkommene Ausrede für einen Ausstieg aus Aktien", sagt ein Händler mit Blick auf die sich häufenden Hiobsbotschaften aus der größten Volkswirtschaft der EU.
Rund 35 Minuten vor der Startglocke büßt der Terminkontrakt auf den S&P-500 weitere 0,2 Prozent ein, sein Pendant auf den Nasdaq-100 verliert 0,8 Prozent. "Schwache Konjunkturdaten werden nun als Belastung gesehen und 'taubenhafte' Signale der Zentralbanken werden als Beleg der Konjunkturschwäche interpretiert und nicht als Signal für den Kauf von Aktien", sagt Händler Jonathan Sudaria von Capital Spreads. Mit den wachsenden Unsicherheiten wie der Ausbreitung des Ebola-Virus außerhalb Afrikas und dem Vormarsch der IS-Terrorbrigaden in Syrien und dem Irak steigen Anleger vor dem Wochenende aus risikoreichen Vermögenswerten wie Aktien aus.
Die Angst vor einer weiteren Ausbreitung der Ebola-Epidemie befeuert nach der Vortageshausse die Aktienkurse von Herstellern von Schutzanzügen unverändert weiter. Lakeland Industries legen um weitere 7,2 Prozent zu, Alpha Pro Tech schnellen um 23,4 Prozent nach oben. Umsatzwarnungen belasten unterdessen die Kurse der Technologiewerte Microchip Technology und Juniper Networks. Microchip Technology verlieren 10,7 Prozent, Juniper 6,5 Prozent. Die jüngste Gewinnwarnung des Netzwerkausrüsters Procera schickt den Kurs um 25,2 Prozent gen Süden.
Civeo springen dagegen um 13 Prozent nach oben, nachdem der Fonds Greenlight Capital von David Einhorn eine erhöhte Beteiligung an dem Unternehmen mitgeteilt hat und offenbar dafür sorgen will, dass Civeo für die Anteilseigner profitabler wird. Family Dollar Stores geben 1,7 Prozent nach. Das Einzelhandelsunternehmen hat einen unter den Erwartungen liegenden Gewinn mitgeteilt.
Die Sorge über einen globalen Wirtschaftsabschwung drückt auch den Ölpreis weiter nach unten. Trotz der abflauenden Nachfrage gekoppelt mit der globalen Überversorgung des Marktes überschwemmt das Erdölkartell OPEC die Märkte mit Rohöl. Die Septemberförderung der OPEC erreichte den höchsten Stand seit Sommer 2013. Und eine Drosselung der Produktion ist nicht in Sicht. Denn mit Saudi-Arabien verweigert sich das wichtigste OPEC-Mitglied bislang jeder Forderung nach einer Begrenzung der Ölförderung. Als Konsequenz hat Iran laut Kreisen seine Exportpreise nach Asien gesenkt - auf das niedrigste Niveau seit Dezember 2008. Bereits zuvor hatte auch Saudi-Arabien die Preise gesenkt. US-Leichtöl der Sorte WTI verbilligt sich um 1,8 Prozent auf 84,24 Dollar das Barrel. Der Preis für ein Fass der europäischen Referenzsorte Brent fällt wieder unter die 90-Dollar-Marke.
Die Risikoscheu treibt Anleger in den US-Rentenmarkt. Die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen sinkt um drei Basispunkte auf 2,30 Prozent. Am Devisen- und Goldmarkt passiert relativ wenig, der Dollar legt zum Euro moderat zu. Dieser fällt auf 1,2635 Dollar nach 1,2690 im späten US-Vortageshandel. Die Feinunze Gold kostet 1.222 Dollar und damit etwas weniger als mit 1.224 am Vorabend.
=== DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8.19 Uhr Do, 17.13 Uhr EUR/USD 1,2638 -0,48% 1,2698 1,2694 EUR/JPY 136,49 -0,30% 136,90 137,20 EUR/CHF 1,2094 -0,10% 1,2107 1,2106 USD/JPY 108,00 0,17% 107,82 108,12 GBP/USD 1,6031 -0,58% 1,6124 1,6143 === Kontakt zum Autor: florian.faust@wsj.comDJG/DJN/flf/mgo
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October 10, 2014 09:00 ET (13:00 GMT)
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Lakeland Industries IncShs | 22,20 | 4,72% | |
Microchip Technology Inc. | 56,25 | -2,02% |