11.02.2020 18:42:45

MÄRKTE USA/Wall Street auf Rekordhoch - Kursexplosion bei Sprint

NEW YORK (Dow Jones)--Nach neuen Rekordhochs der Wall Street im frühen Verlauf nehmen Anleger bis zum Mittag Ortszeit am Dienstag ein paar Gewinne mit. In der Folge kommen die US-Börsen von Ihren Rekordständen etwas zurück. Zur guten Stimmung insgesamt tragen Meldungen bei, wonach sich die Ausbreitung des Coronavirus in China verlangsamt, wenngleich die Fallzahlen bei Todesopfern und Infizierten weiter zulegen. Marktteilnehmer schließen daraus, dass die zunächst vielfach skeptisch beurteilten Maßnahmen gegen eine Ausweitung Früchte zu tragen beginnen. Hoffnungsvoll stimmt auch, dass Peking Schlüsselindustrien des Landes aufgefordert hat, die teilweise unterbrochene Produktion wieder anzufahren. Laut Goldman Sachs dürfte die Epidemie die globale Konjunktur kaum belasten.

Der Dow-Jones-Index steigt gegen Mittag US-Ostküstenzeit um 0,1 Prozent auf 29.308 Punkte, S&P-500 und Nasdaq-Composite legen um 0,4 bzw. 0,5 Prozent zu. Alle drei Indizes haben im Verlauf Allzeithochs markiert. "Trauriger weise setzt das Coronavirus in der Krise den Menschen weiter zu, aber es scheint, dass sich die Anzahl der Neuinfizierten verlangsamt hat. Dies werten Händler als positives Zeichen", sagt Marktanalyst David Madden von CMC Markets.

Daneben setzen Börsianer darauf, dass es zur Abfederung der negativen konjunkturellen Folgen nicht nur umfangreiche Stimuli seitens Pekings geben wird, sondern dass im Bedarfsfall auch die US-Notenbank Gewehr bei Fuß steht. Entsprechende Hoffnungen verstärken sich mit Aussagen von US-Notenbankpräsident Jerome Powell.

T-Mobile US und Sprint im Blick

Auf Unternehmensseite steht die schon lange geplante Fusion zwischen T-Mobile US und Sprint im Blick. Das zuständige Gericht hat grünes Licht gegeben, nachdem es bis zuletzt Bedenken mit Blick auf den Wettbewerb gegeben hatte. Der T-Mobile-Kurs schießt darauf um 11,5 Prozent nach oben, die Sprint-Aktie explodiert geradezu um 73,1 Prozent. Im Schlepptau steigen Dish Network um 6,7 Prozent.

Die Aktie von Under Armour bricht dagegen um 19,2 Prozent ein, nachdem der Sportartikelhersteller mit roten Zahlen im Schlussquartal und einem schwachen Ausblick enttäuscht hat. "Anhaltende Herausforderungen in Bezug auf die Nachfrage und die Notwendigkeit, die Effizienz zu steigern", waren laut einer Erklärung von CEO Patrik Frisk für das Defizit verantwortlich.

Euro schwächelt erneut

Der Euro ist erstmals seit Anfang Oktober unter die Marke von 1,09 Dollar gefallen. "Ich sehe momentan nichts, was dem Euro helfen könnte", sagt Devisenanalyst Ulrich Leuchtmann von der Commerzbank. Das Problem des Euro im Vergleich zu den "klassischen" Sicherer-Hafen-Währungen Yen und Franken sei, dass diese von globalen Risikophasen profitierten, der Euro aber nicht. Aktuell erholt sich die Gemeinschaftswährung wieder leicht und erobert die Marke von 1,09 Dollar zurück. Die Powell-Aussagen stützen den Euro etwas, denn Anleger interpretieren die Verlautbarungen als Indiz, dass die Fed im Bedarfsfall für geldpolitische Lockerungen bereit stehe. Zudem betonte EZB-Präsidentin Christine Lagarde, dass die europäische Notenbank die Risiken ihrer geldpolitischen Stimuli verstärkt in den Blick nehme. Der ICE-Dollarindex verliert 0,1 Prozent.

Der Ölpreis profitiert von der wieder gestiegenen Konjunkturzuversicht. Nach dem Preisverfall im Gefolge der Coronaepidemie kommen wieder Käufer herein. Das Barrel der US-Sorte WTI gewinnt 1,3 Prozent auf 50,23 Dollar, europäisches Referenzöl der Sorte Brent steigt um 1,7 Prozent auf 54,20 Dollar.

Der Preis für Gold tendiert 0,4 Prozent leichter bei 1.566 Dollar je Feinunze. Die gestiegene Risikoneigung mit der Hoffnung auf ein Passieren des Epidemiehöhepunkts belastet laut Händlern das Edelmetall. Die Rentennotierungen geben leicht nach. Die Zehnjahresrendite steigt um 1,5 Basispunkte auf 1,59 Prozent. Händler bemühen dieselbe Argumentation wie am Goldmarkt.

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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

DJIA 29.307,67 0,11 30,85 2,70

S&P-500 3.365,26 0,39 13,17 4,16

Nasdaq-Comp. 9.677,29 0,51 48,90 7,85

Nasdaq-100 9.556,53 0,42 39,69 9,43

US-Anleihen

Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD

2 Jahre 1,41 1,2 1,40 20,9

5 Jahre 1,40 1,5 1,39 -52,0

7 Jahre 1,51 1,9 1,49 -73,6

10 Jahre 1,59 1,5 1,57 -85,7

30 Jahre 2,05 1,2 2,04 -101,6

DEVISEN zuletzt +/- % Di, 8:29 Mo, 18:00 % YTD

EUR/USD 1,0922 +0,07% 1,0910 1,0916 -2,6%

EUR/JPY 119,93 +0,12% 119,89 119,82 -1,6%

EUR/CHF 1,0654 -0,10% 1,0673 1,0673 -1,9%

EUR/GBP 0,8435 -0,19% 0,8453 0,8449 -0,3%

USD/JPY 109,81 +0,04% 109,89 109,77 +1,0%

GBP/USD 1,2948 +0,27% 1,2907 1,2919 -2,3%

USD/CNH (Offshore) 6,9689 -0,22% 6,9786 6,9862 +0,0%

Bitcoin

BTC/USD 10.303,50 +4,74% 9.749,75 9.824,75 +42,9%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 50,25 49,57 +1,4% 0,68 -17,3%

Brent/ICE 54,24 53,27 +1,8% 0,97 -17,0%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.566,55 1.571,90 -0,3% -5,36 +3,2%

Silber (Spot) 17,60 17,80 -1,1% -0,20 -1,4%

Platin (Spot) 973,10 964,25 +0,9% +8,85 +0,8%

Kupfer-Future 2,59 2,55 +1,5% +0,04 -7,5%

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/flf/err

(END) Dow Jones Newswires

February 11, 2020 12:43 ET (17:43 GMT)

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