10.02.2017 15:33:43

MÄRKTE USA/Trump-Rally könnte in verlangsamter Form anhalten

   Von Barbara Kollmeyer

   NEW YORK (Dow Jones)--Die wiederaufgeflammte Trump-Rally dürfte an der Wall Street am Freitag ihre Fortsetzung finden. Zwar scheint die Dynamik nicht das Vortagesniveau zu erreichen, aber Aufschläge und damit neue Rekordstände sind nach Auffassung von Händlern durchaus drin. Aktuell suggeriert der Aktienterminmarkt einen gut behaupteten Start am Kassamarkt. Als Auslöser der Rekordjagd fungierten vage Ankündigungen von US-Präsident Donald Trump. Dieser hat für die kommenden Wochen "phänomenale Steuerpläne" in Aussicht gestellt. Der Sprecher des Weißen Hauses, Sean Spicer, sagte später, der Plan ziele sowohl auf die Wirtschaft als auch auf individuelle Steuerzahler. "Wir gehen davon aus, dass die Aufwärtsbewegung auch in den nächsten Tagen noch anhalten wird, denn das Thema Steuern und Fiskalreform steht nun wieder auf dem Radar des Marktes und die Erwartungen steigen", sagt Analyst Charalambos Pissouros von IronFX.

   Überhaupt gehen Marktteilnehmer davon aus, dass die Politik zum Wochenschluss das Börsengeschehen ganz entscheidend beeinflussen dürfte. Denn in Washington steigt das viel beachtete Gipfeltreffen zwischen dem japanischen Ministerpräsidenten Shinzo Abe und Trump. Mit Spannung beobachte der Markt, ob Trump der Exportnation Japan mit protektionistischer Abschottung drohe oder den Vorwurf der Währungsmanipulation an die Adresse Abes erneuere. Sollte Trump entsprechende Drohungen gegenüber Japan unterlassen und stattdessen einen konzilianten Ton anschlagen, könnte dies auch als indirektes Bekenntnis zum Freihandel gewertet werden, so Stimmen aus dem Handel.

Inflation zieht an Der moderate Anstieg der US-Importpreise im Januar deutet indes auf einen festeren Preisdruck hin. Die Einfuhrpreise stiegen im Vergleich zum Vormonat stärker als erwartet. Die Entwicklung der Importpreise ist ein Indiz für die US-Inflation. Im frühen Handel steht dann noch die Verbraucherstimmung auf der Agenda, die Rückschlüsse auf den für das US-BIP so immens wichtigen Konsum zulassen dürfte.

   Der Devisenmarkt liefert ein Abbild des Aktienmarktes. Auch hier steigt der US-Dollar noch ein Stück weiter nach den Kommentaren Trumps zur Steuerpolitik, aber auch hier lässt die Dynamik nach. Der Euro fällt auf 1,0627 US-Dollar nach Wechselkursen knapp über 1,07 im Tageshoch des Vortages. Der WSJ-Dollarkorb legt um 0,1 Prozent zu. Der Goldpreis wird angesichts der steigenden Risikobereitschaft unter Anlegern und der Dollarstärke nach den Trump-Ausführungen zu seinen Steuerplänen etwas ausgebremst. Die Feinunze verbilligt sich um 0,1 Prozent auf 1.227 Dollar, liegt auf Wochensicht aber noch rund 0,4 Prozent im Plus. Am Rentenmarkt geht es mit den steigenden Inflationsdaten gen Süden, die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen klettert im Gegenzug um drei Basispunkte auf 2,42 Prozent. Händler sprechen angesichts anziehender Importpreise von steigenden Zinserhöhungsfantasien.

   Anders als bei Gold ziehen die Erdölpreise deutlich an. US-Leichtöl der Sorte WTI verteuert sich um 1,4 Prozent auf 53,76 Dollar pro Fass, Nordseeöl der Sorte Brent um 1,7 Prozent auf 56,58 Dollar. Die Internationale Energie-Agentur hat mitgeteilt, dass das Erdölkartell Opec 90 Prozent seiner vereinbarten Förderkürzungen bereits erreicht haben. Offenbar halten auch Nicht-Mitglieder ihre Zusagen zur Förderbegrenzung ein.

Disney übernimmt Euro Disney Schon seit sehr langer Zeit wird an der Börse darauf gesetzt, dass Walt Disney den Vergnügungspark Euro Disney vor den Toren von Paris erwirbt. Nun ist es soweit. Während Euro Disney in Paris um über 65 Prozent haussiert, zeigen sich die Papiere des US-Konzerns vorbörslich unbewegt. NVIDIA klettern um 3,5 Prozent nach überzeugenden Quartalsergebnissen. Der Entwickler von Grafikprozessoren vermeldete für das vierte Quartal einen Anstieg der Einnahmen um 55 Prozent auf einen Rekordwert gegenüber dem Vorjahr. Der bereinigte Gewinn je Aktie stieg klar höher als vorhergesagt.

   Dagegen brechen Yelp um 11 Prozent ein. Mit den Geschäftszahlen für das abgelaufene Quartal konnte das Internet-Unternehmen überzeugen, doch der Umsatzausblick auf das laufende Quartal blieb hinter den Erwartungen der Analysten zurück. Mead Johnson Nutrition ziehen um 4,8 Prozent an. Die britische Reckitt Benckiser will den Hersteller von Kleinkindnahrung schlucken.

=== DEVISEN zuletzt +/- % 0.00 Uhr Do, 17.37 Uhr EUR/USD 1,0623 -0,3% 1,0655 1,0663 EUR/JPY 120,73 +0,0% 120,72 120,61 EUR/CHF 1,0664 -0,1% 1,0672 1,0672 GBP/EUR 1,1734 +0,0% 1,1730 1,1749 USD/JPY 113,65 +0,3% 113,31 113,12 GBP/USD 1,2465 -0,3% 1,2498 1,2528 === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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